Otto Schenk 'hätte Gott gerne als Souffleur gehabt'

14. April 2016 in Kultur


Schauspieler, Kabarettist und Regisseur war zu Gast bei Salzburger Erzbischof Lackner und gab dabei Tipps für eine gute Predigt – Mit VIDEO


Salzburg (kath.net/KAP) "Ich hätte Gott gerne als Souffleur gehabt": So beantwortete Otto Schenk (Foto) die Frage des Salzburger Erzbischofs Franz Lackner, welche Rolle Gott in seinem Welttheater spielen würde - "Regisseur, Statist oder Kulissenschieber?" In der dritten Auflage der Reihe "beim Erzbischof zu Gast" war der 85-jährige Schauspieler, Kabarettist, Intendant und Regisseur der Einladung Lackners ins Bischofshaus am Kapitelplatz 2 gefolgt und vor mehr als hundert Zuhörern Teil eines unterhaltsamen Gesprächs über Gott und die Bretter, die die Welt bedeuten.

Im "Erforschen der Schlupfwinkel des Zweifelns und des Glauben-Könnens" sah Otto Schenk eine weitere Parallele zwischen der Schauspielerei und dem Glauben. Auch Erzbischof Lackner, der Glaube als "Spiel von Nähe und Distanz" bezeichnete, hielt fest: "Beim Zweifeln, Staunen und Fragen fängt das Philosophieren an."

Schenk, ein deklarierter "Verehrer der Kirchenkunst", hatte für Lackner wertvolle Tipps für das Schreiben und Halten einer Predigt parat: "Fangen Sie mit einem Satz an, der gar nichts mit der Predigt zu tun an, beispielsweise 'Ich mag keine Zwetschgen'", riet der Schauspieler einleitend. Weiters könne man sich auf eine bestimmte Person konzentrieren und solle mit der "Sorge für ein Thema" auftreten. Denn: "Sorge und Emotion sind das Wichtigste."

Auch unangenehme Szenarien ließen sich humorvoll lösen, meinte Schenk. Läutet während einer Predigt ein Handy, könne man "recht liebe Grüße" bestellen. Und: "Eine gute Predigt darf so lange dauern, so lange sie gut ist", reagierte der Kabarettist auf eine Frage aus dem Publikum. Es komme auf die Bereitschaft der Zuhörer mitzugehen an.

Humor, persönliche Anekdoten und herzhaftes Lachen prägten den Abend im Bischofshaus, teilte die Erzdiözese am Mittwoch mit. Im Laufe des Abends sei deutlich geworden: "Das Komische und das Tragische liegen oft nahe beieinander. Das Komische kann ein Schritt zurück ins Leben sein", wie Otto Schenk anmerkte.

Der Gesprächsabend im Bischofshaus wurde in Zusammenarbeit mit dem ORF im Livestream auf www.kirchen.net übertragen, eine Aufzeichnung davon ist im Internet verfügbar (siehe unten).

Erzdiözese Salzburg: Salzburger Erzbischof Franz Lackner und Schauspiellegende Otto Schenk (´Beim Erzbischof zu Gast´)


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Foto Otto Schenk © Wikipedia/Manfred Werner/CC BY-SA 3.0


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