Papst: Homopartnerschaft kann 'nicht mit Ehe gleichgestellt werden'

12. April 2016 in Familie


Franziskus in „Amoris laetitia“: Ehe ist „nur die ausschließliche und unauflösliche Vereinigung zwischen einem Mann und einer Frau“ – Er kritisiert auch die Praxis der Polygamie, der arrangierten Ehe und des vorehelichen Zusammenlebens.


Vatikan (kath.net) Papst Franziskus schreibt in „Amoris laetitia“ wörtlich: „Niemand kann meinen, die Familie als natürliche, auf die Ehe gegründete Gemeinschaft zu schwächen, sei etwas, das der Gesellschaft zugutekommt. Es geschieht das Gegenteil: Es beeinträchtigt die Reifung der Personen, die Pflege der gemeinschaftlichen Werte und die ethische Entwicklung der Städte und Dörfer.

Es wird nicht mehr in aller Klarheit wahrgenommen, dass nur die ausschließliche und unauflösliche Vereinigung zwischen einem Mann und einer Frau eine vollkommene gesellschaftliche Funktion erfüllt, weil sie eine beständige Verpflichtung ist und die Fruchtbarkeit ermöglicht.

Wir müssen die große Vielfalt familiärer Situationen anerkennen, die einen gewissen Halt bieten können, doch die eheähnlichen Gemeinschaften oder die Partnerschaften zwischen Personen gleichen Geschlechts, zum Beispiel, können nicht einfach mit der Ehe gleichgestellt werden. Keine widerrufliche oder der Weitergabe des Lebens verschlossene Vereinigung sichert uns die Zukunft der Gesellschaft. Doch wer kümmert sich heute darum, die Ehen zu stärken, ihnen bei der Überwindung der Gefahren zu helfen, die sie bedrohen, sie in ihrer Erziehungsrolle zu begleiten und zur Beständigkeit der ehelichen Einheit zu motivieren?

»In einigen Gesellschaften besteht weiterhin die Praxis der Polygamie; in anderen Kontexten hält sich die Praxis der arrangierten Ehen […] In vielen Bereichen, nicht nur im Westen, verbreitet sich weitgehend die Praxis des Zusammenlebens der Paare vor der Ehe oder auch das Zusammenleben ganz ohne die Absicht, eine institutionalisierte Bindung einzugehen.«

In verschiedenen Ländern erleichtert die Gesetzgebung das Vordringen einer Vielfalt von Alternativen, so dass eine Ehe mit den Merkmalen der Ausschließlichkeit, der Unauflöslichkeit und der Offenheit für das Leben schließlich als ein veraltetes Angebot unter vielen anderen erscheint.

In vielen Ländern schreitet ein rechtlicher Abbau der Familie voran, der dazu neigt, Formen anzunehmen, die fast ausschließlich auf dem Muster der Autonomie des Willens basieren. Obwohl es legitim und richtig ist, alte, durch Autoritarismus und sogar Gewalt gekennzeichnete Formen der „traditionellen“ Familie zu verwerfen, dürfte das nicht zur Geringschätzung der Ehe führen, sondern zur Wiederentdeckung ihres wahren Sinnes und zu ihrer Erneuerung. Die Kraft der Familie »wohnt wesentlich der Fähigkeit der Familie inne, zu lieben und lieben zu lehren. Wie verletzt eine Familie auch sein mag, sie kann immer von der Liebe ausgehend wachsen.« (Amoris laetitia 52 und 53)

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