Auf vielen Kanzeln wird nur noch von Gott, nicht von Jesus gesprochen

16. April 2016 in Deutschland


Innerevangelische Kritik - Gemeinschaftsverband Siegerland-Wittgenstein: Mit dieser Irrlehre werde geleugnet, dass Jesus Christus – wie er selbst gesagt habe – der einzige Weg zu Gott sei.


Siegen (kath.net/idea) „Auf vielen Kanzeln unserer Kirche wird kaum noch der Name Jesus Christus erwähnt und stattdessen nur noch von Gott gesprochen.“ Dies kritisierte der Präses des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Siegerland-Wittgenstein, Manfred Gläser (Hilchenbach), gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea im Rahmen des 163. Jahresfestes des pietistischen Verbandes. Zugleich werde geäußert, dass Christen und Muslime letztlich an ein und denselben Gott glaubten. Mit dieser Irrlehre werde geleugnet, dass Jesus Christus – wie er selbst gesagt habe – der einzige Weg zu Gott sei. Wie der Präses sagte, erwartet er von der Leiterin der Evangelischen Kirche von Westfalen, Präses Annette Kurschus (Bielefeld), dass sie zusammen mit allen Geistlichen der Kirche, zu der der Gemeinschaftsverband gehöre, wieder die biblische Position uneingeschränkt vertrete. Der Gemeinschaftsverband in Südwestfalen ist mit 65 Gemeinden und Gemeinschaften der größte in Nordrhein-Westfalen. Präses Gläser zufolge geht der Trend dahin, dass aus Gemeinschaften Gemeinden werden, weil sie nur so Jüngere und Familien erreichen könnten. Die Zahl der Mitglieder – 3.500 – ist nach seinen Angaben stabil geblieben.

Prof. Eckstein: Christen leben in einer unglaublich positiven Situation

Auf dem Jahresfest predigte zweimal vor jeweils rund 1.200 Besuchern der Tübinger Theologieprofessor Hans-Joachim Eckstein. Nach seinen Worten leben Christen in einer „unglaublich“ positiven Situation: Sie hätten die Gewissheit, dass sie von Gott gewollt seien, unabhängig davon, wie es ihre Eltern sehen. Gleichzeitig wüssten sie, dass sie da, wo sie einmal nach ihrem irdischen Ende hinkämen, erwartet würden. Christen müssten zwar auch sterben, aber der Tod sei eben nicht ihr Ende. Ihre Aufgabe sei es, in der Spur von Jesus Christus zu gehen. Sie lebten dabei nie auf sich allein gestellt, sondern immer in einer Beziehung zu Christus. Ihre Frage sei nicht „Wie schaffe ich etwas?“, sondern „Herr, wie schaffen wir das?“.


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