Prag stoppt Aufnahme von christlichen Flüchtlingen aus dem Irak

11. April 2016 in Aktuelles


Entscheidung erfolgte, nachdem 25 christliche Flüchtlinge ohne Erlaubnis nach Deutschland fahren wollten, um dort um Asyl anzusuchen


Prag (kath.net/KAP) Die tschechische Regierung hat ein Aufnahmeprogramm für christliche Flüchtlinge aus der irakischen Ninive-Ebene gestoppt, die vor den IS-Terroristen aus ihrer Heimat flüchten mussten. Die Entscheidung aus Prag erfolgte, nachdem 25 christliche Flüchtlinge, die in der Tschechischen Republik aufgenommen worden waren, ohne Erlaubnis nach Deutschland fahren wollten, um dort um Asyl anzusuchen. Die Flüchtlinge wurden beim Grenzübertritt gestoppt und in die Tschechische Republik zurückgeschickt; sie erklärten, sie hätten sich mit Verwandten verbinden wollen, die bereits in deutschen Städten ansässig sind, wie die Stiftung "Pro Oriente" mitteilte.

Der tschechische Innenminister Milan Chovanec gab Anweisung an die tschechischen Sicherheitsbehörden, solche Flüchtlinge, die "den guten Willen der Tschechischen Republik missbraucht" hätten, in den Irak zurückzubringen. Das von der NGO "Generace 21" verantwortete Aufnahmeprogramm war für 153 irakische Christen konzipiert, es sollte ein Modell für eine "geordnete und sichere Aufnahme" von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten und afrikanischen Krisenregionen sein.

Die Teilnehmer an dem Programm waren unter den christlichen Flüchtlingen aus dem Irak im Libanon ausgewählt worden. Seit Jahresanfang kamen 89 dieser Flüchtlinge in die Tschechische Republik. Von den ersten 89 Ankömmlingen hatten sich aber bald schon acht für die Rückkehr in den Irak ausgesprochen, weil sie sich in dem als "fremd" empfundenen kulturellen Kontext der Tschechischen Republik unwohl fühlten.

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