Eucharistie-Satire: TV-Ombudsstelle sieht Regelverstoß

5. April 2016 in Schweiz


Beispielsweise fiel der Satz: «Ja also, ich als atheistischer Fleischfresser finde, die einen sollen tanzen, so lange sie wollen, und die anderen können ihr vegetarisches Zeug in der Messe essen und dabei ihre fleischlichen Gelüste entwickeln.»


Bern (kath.net/KNA) Eine Satire im Schweizer Fernsehen über die Bedeutung der Hostie in der katholischen Eucharistie hat zu einer Debatte in dem betroffenen Sender geführt. Die für Programmbeschwerden des Senders Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) zuständige Ombudsstelle sah nun eine Verletzung des programmrechtlich gebotenen Schutzes religiöser Gefühle, wie das Internetportal kath.ch (Montag) berichtet.

Anlass sind Wortspiele in der SRF-Satiresendung «Giacobbo/Müller» von Mitte Februar. Darin nahmen Victor Giacobbo und Mike Müller ein Tanzverbot im Aargau zum Anlass, um Anspielungen zur Hostie zu machen. So fiel der Satz: «Ja also, ich als atheistischer Fleischfresser finde, die einen sollen tanzen, so lange sie wollen, und die anderen können ihr vegetarisches Zeug in der Messe essen und dabei ihre fleischlichen Gelüste entwickeln.» Hostien wurden zudem als «kleine essbare Dinger» bezeichnet.

Ob die Sendung den Strafbestand «Verspottung der Überzeugung anderer in Glaubenssachen» erfülle, könne nur ein Gericht klären, schrieb die Ombudsstelle in einem Brief an Beschwerdeführer, der dem Internetportal kath.ch. vorliegt. Die beiden Sendungsmacher hätten sich jedoch mit ihrer «beleidigenden Darstellung» über die Riten des Abendmahls lustig gemacht und damit «in erheblicher Weise zentrale christliche Glaubenswerte» berührt.

Die Feier der Eucharistie geht zurück auf das Letzte Abendmahl Jesu Christi vor seinem Tod. Damals teilte er nach biblischerÜberlieferung den Aposteln Brot und Wein mit den Worten aus: «Das ist mein Leib» und «Das ist mein Blut». Nach katholischer Auffassung ist Jesus Christus - nach der sogenannten Wandlung in der Messe - real in Brot und Wein gegenwärtig.

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