Zwei Verbände weisen Kritik Gänsweins an Religionsunterricht zurück

24. März 2016 in Deutschland


Man teile aber Gänsweins Einschätzung vom mangelnden Glaubenszeugnis und den «Leerstellen» in der Glaubensverkündigung.


München (kath.net/KNA) Zwei katholische Verbände haben die Kritik von Kurienerzbischof Georg Gänswein am Religionsunterricht zurückgewiesen. Man teile zwar dessen Einschätzung vom mangelnden Glaubenszeugnis und den «Leerstellen» in der Glaubensverkündigung, erklärten die Arbeitsgemeinschaft Katholische Religionspädagogik (AKRK) und der Deutsche Katecheten Verein (DKV) am Mittwoch in München. Zugleich wiesen sie aber den Versuch zurück, das Schulfach für diese Krise verantwortlich zu machen. «Die Hinführung zur Teilnahme am kirchlichen Leben ist nicht primär Aufgabe des Religionsunterrichts», heißt es in der Mitteilung.

Gänswein hatte in einem Interview mit der «Deutschen Welle» bemängelt, dass junge Leute nach der Schule «fast gar nichts» von ihrer Religion wüssten. Die Verbände erklärten dagegen, das Schulfach könne nicht kompensatorisch katechetische Funktionen übernehmen. «Nur dem Religionsunterricht aufzutragen, was eine reduzierte Katechese nicht leisten kann, würde nicht nur die Katechese veröden lassen, sondern auch die Anerkennung des Religionsunterrichts in Schule und Gesellschaft gefährden.» Er sei ein anerkanntes Fach und leiste einen wesentlichen Beitrag zur Allgemeinbildung der Schüler.

Die von Gänswein geforderte Abhilfe könne nur als gemeinsame Aufgabe von Katechese und Religionsunterricht, von Kirche und Bildungseinrichtungen verstanden werden. Dadurch müsse religiöse Bildung an den Lernorten Familie, Kirche und Schule gestärkt werden.

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