Syrischer Erzbischof: Terror von Brüssel wurde von Europa gesät

23. März 2016 in Aktuelles


Unschuldige Bürger ernteten «das, was europäische Kreise und Mächte in den vergangenen Jahren in Syrien und im Irak gesät haben».


Rom (kath.net/KNA) Der syrisch-katholische Erzbischof Jacques Behnan Hindo (Foto) gibt der westlichen Nahostpolitik eine Mitschuld an den Anschlägen von Brüssel. Unschuldige Bürger ernteten «das, was europäische Kreise und Mächte in den vergangenen Jahren in Syrien und im Irak gesät haben», sagte Hindo, Oberhirte von Hasaka-Nisibi in Syrien, dem italienischen katholischen Pressedienst SIR (Mittwoch).

Verschiedene politische Führer in Europa hätten sich den Sturz von Syriens Präsident Baschar al-Assad zum Ziel gesetzt und dabei über Jahrzehnte die Beziehungen zu Saudi-Arabien und den Emiraten bevorzugt. Damit gewährten sie diesen Ländern in ganz Europa, auch in Belgien, die Finanzierung eines Netzes von Moscheen, in denen ein radikaler Islam gepredigt werde.

Leitend hinter dieser Politik seien wirtschaftliche Interessen und Milliardenverträge mit den Ölscheichs, so der Erzbischof. Dabei handle es sich um Geldflüsse, «die auch die Terrorzentralen finanzieren».

Ebenfalls kritisierte Hindo die EU-Politik gegenüber der Türkei in der Flüchtlingsfrage. Europa mache sich freiwillig «zur Geisel der Türkei». Er könne die Probleme in Europa nachvollziehen, «aber die Vertriebenen, die 2015 in Europa aufgenommen wurden, sind nicht mehr als 0,2 Prozent der Bevölkerung», sagte der Erzbischof.

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