Hunderttausende demonstrieren in Italien gegen die Mafia

22. März 2016 in Weltkirche


Gründer und Leiter des Anti-Mafia-Dachverbandes „Libera“, der katholische Priester Ciotti, sagte mit Blick auf die Teilnehmerzahlen, «ein Volk, vor allem ein Volk von Jugendlichen» sei gegen das organisierte Verbrechen auf die Straße gegangen.


Rom (kath.net/KNA) In zahlreichen Städten und Orten Italiens ist am Montag der Opfer der Mafia gedacht worden. An mehr als 2.000 Kundgebungen und Demonstrationen nahmen nach Veranstalterangaben landesweit 350.000 Menschen teil. Allein im sizilianischen Messina versammelten sich laut italienischen Medien 20.000 Personen, darunter Kinder und Jugendliche aller Schulen, zu einem Protestzug. Veranstaltet wird das jährliche Gedenken durch «Libera», einen Dachverband von Anti-Mafia-Organisationen.

Der Gründer und Leiter des Verbands, der katholische Priester Luigi Ciotti, sagte mit Blick auf die Teilnehmerzahlen, «ein Volk, vor allem ein Volk von Jugendlichen» sei gegen das organisierte Verbrechen auf die Straße gegangen. Italien brauche verantwortungsvolle Bürger, die täglich «den Ruf nach Veränderung in die Kraft zur Veränderung umsetzen» könnten, so Ciotti laut Medienberichten bei der Kundgebung in Messina. Der Geistliche mahnte zu einer «Reform der eigenen Gewissen». Zugleich kritisierte er ein zu schleppendes Vorgehen des Staates gegen die Mafia und rief Parlament und Regierung auf, klare Prioritäten zu setzen.

Der 1995 ins Leben gerufene Verband «Libera» veranstaltet seit 1996 einen landesweiten Gedenk- und Aktionstag für Mafiaopfer in Italien. Die Wahl des Datums am 21. März wird mit dem Frühlingsbeginn begründet, der zugleich einen «Frühling der Wahrheit und der sozialen Gerechtigkeit» heraufführen solle.

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