Irak: IS verbrennt christliche Bücher

15. März 2016 in Weltkirche


Die Terroristen vernichteten in Mossul Hunderte Schriften - Historiker aus Mossul: Einige der Werke seien sehr alt und von unschätzbarem Wert. Bürgern, die versuchten, diese historischen Schriften zu schützen, drohe die Todesstrafe.


Mossul (kath.net/idea) Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) hat in der von ihr besetzten irakischen Stadt Mossul Hunderte christlicher Bücher verbrannt. Das zeigt ein von den Terroristen veröffentlichtes Video. Zu sehen ist, wie Mitglieder der „Religionspolizei“ des IS Bücher und Zeitschriften mit christlichen Titeln ins Feuer werfen. Der Mitschnitt trägt den Titel „Der Diwan der Erziehung zerstört christliche Lehrbücher in Mossul“. Mit „Diwan der Erziehung“ ist eine Abteilung der Religionspolizei gemeint, die der IS im Juni 2014 gegründet hat. Sie ist verantwortlich für die Anwendung des islamischen Rechts im Einflussgebiet der Terrororganisation. Verfehlungen werden mit Auspeitschungen, Amputationen und Enthauptungen geahndet.

Ein Historiker aus Mossul, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will, sagte der Assyrischen Nachrichtenagentur AINA, dass der IS Ende 2014 damit begonnen habe, systematisch alle öffentlichen Bibliotheken und Museen nach in seinen Augen umstrittenen Büchern zu durchforschen und sie zu zerstören. Einige der Werke seien sehr alt und von unschätzbarem Wert. Bürgern, die versuchten, diese historischen Schriften zu schützen, drohe die Todesstrafe.

Bereits im Februar vergangenen Jahres hatte die Religionspolizei rund 10.000 Bücher und 700 historische Manuskripte vernichtet, als sie Teile der Hauptbibliothek in Mossul sprengte. Damals begründete ein IS-Kämpfer die Zerstörung der Werke mit den Worten: „Diese Bücher fördern Untreue und rufen zum Ungehorsam gegenüber Allah auf. Deshalb müssen sie verbrannt werden.“

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