Polens Bischöfe kritisieren Kinofilm über vergewaltigte Nonnen

10. März 2016 in Chronik


Polnische Bischofskonferenz distanziert sich vom Spielfilm «Die Unschuldigen». Sprecher Pawel Rytel-Andrianik warf der französischen Regisseurin Anne Fontaine «Manipulation» vor.


Warschau (kath.net/KNA) Die Polnische Bischofskonferenz distanziert sich vom Spielfilm «Die Unschuldigen», der ab Freitag in polnischen Kinos gezeigt wird. Sprecher Pawel Rytel-Andrianik warf der französischen Regisseurin Anne Fontaine am Donnerstag «Manipulation» vor. Sie habe wahrheitswidrig in einem polnischen Zeitungsinterview behauptet, dass sich Papst Franziskus den Film über von sowjetischen Soldaten vergewaltigte polnische Ordensfrauen angesehen habe.

Zuvor hatte bereits die Vorsitzende der Oberinnen der kontemplativen Frauenorden in Polen, Weronika Sowulewska, betont, dass sie über keine historischen Dokumente über eine solche «Tragödie» von Benediktinerinnen verfüge, wie sie im Film dargestellt werde. Allerdings seien Ordensfrauen am Ende des Zweiten Weltkriegs sehr wohl Opfer von Gewaltverbrechen sowjetischer Soldaten geworden. So laufe etwa ein Seligsprechungsverfahren für zehn Nonnen, die «bestialisch von Soldaten der Roten Armee ermordet wurden».

Anne Fontaine, deren Film «Coco Chanel - Der Beginn einer Leidenschaft» 2010 für den Oscar in der Kategorie Kostümdesign nominiert war, hatte erklärt, ihr Film sei von einer wahren Geschichte inspiriert. Die Hauptrollen in der französisch-polnischen Koproduktion spielen Lou de Laage und Agata Buzek.

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