Zornedinger Pfarrer kehrt nicht zurück - mit CSU-Frau versöhnt

9. März 2016 in Deutschland


Erzbistum München: Der wegen Morddrohungen zurückgetretene Zornedinger Pfarrer wird nicht in die Pfarrei zurückkehren. Olivier Ndjimbi-Tshiende sei mit sofortiger Wirkung von seinem Dienst beurlaubt worden.


München/Zorneding (kath.net/KNA) Der wegen Morddrohungen zurückgetretene Zornedinger Pfarrer wird nicht in die Pfarrei zurückkehren. Olivier Ndjimbi-Tshiende sei mit sofortiger Wirkung von seinem Dienst beurlaubt worden, teilte die Erzdiözese München und Freising am Mittwoch mit. Welche Aufgabe der Priester künftig übernehmen werde, sei noch nicht geklärt.

Über die Pressestelle der Erzdiözese ließ der aus dem Kongo stammende und inzwischen in Deutschland eingebürgerte Priester zudem neuerlich mitteilen, dass er ohne Zorn und Verbitterung auf seine vier Jahre in Zorneding zurückblicke. Insbesondere sei ihm wichtig zu betonen, dass er sich mit der ehemaligen CSU-Ortsvorsitzenden Sylvia Boher ausgesprochen und versöhnt habe.

Im Herbst 2015 hatte es eine Kontroverse zwischen dem Seelsorger, seiner Gemeinde und der örtlichen CSU gegeben. Dabei ging es unter anderem um die Flüchtlingspolitik. So hatte Boher mit einem Beitrag im Parteiblatt «Zornedinger Report» einen Skandal ausgelöst, in dem sie gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Joachim Gauck polemisierte.

Eine seit Montag laufende Online-Petition unter dem Motto «Unser Pfarrer soll in Zorneding bleiben» hat mittlerweile fast 66.000 Unterstützer gefunden. Am Abend findet in dem Ort im Osten von München eine Solidaritätskundgebung. Dabei soll eine Lichterkette von der evangelischen zur katholischen Kirche gebildet werden.

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Foto Pfarrer Ndjimbi-Tshiende (c) Pfarrgemeine St. Martin/Zorneding


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