Berliner Erzbischof drängt auf Schutz von homosexuellen Flüchtlingen

26. Februar 2016 in Deutschland


Der Berliner katholische Erzbischof Heiner Koch hat am Freitag erneut den besonderen Schutz von homosexuellen Flüchtlingen gefordert. Den Schutz von christlichen Flüchtlingen hat Koch in dem Interview nicht thematisiert


Berlin (kath.net/KNA/red) Der Berliner katholische Erzbischof Heiner Koch drängt erneut auf den besonderen Schutz von homosexuellen Flüchtlingen. «Ich habe mir vorgenommen, Politik und Kirche auf die besondere Problematik solcher Flüchtlinge hinzuweisen», sagte Koch in einem am Freitag veröffentlichten Online-Interview der evangelischen Berliner Rogate-Klostergemeinschaft. «Unsere Caritas will sich dafür einsetzen, dass die Betreiber von Unterkünften sowie Sicherheitsfirmen auf die Probleme homosexueller und transgeschlechtlicher Flüchtlinge Rücksicht nehmen.»

Es bewege ihn sehr, wenn Menschen ihm erzählten, «dass sie aufgrund ihrer sexuellen Prägung von Mitflüchtlingen verbal und tätlich angegangen werden und für ihre besondere Notsituation auch bei unseren Behörden und Sicherheitskräften oft nur ein geringes Verständnis finden», so der Erzbischof weiter. Die Würde jedes Menschen sei unantastbar, «unabhängig von seiner sexuellen Prägung», betonte er. «Dazu stehen wir Christen, gerade weil wir in jedem Menschen Christus sehen.»

Unbezweifelbar sei, dass «auch Christen und die Kirche im Hinblick auf trans- und homosexuelle Menschen Schuld auf sich geladen haben», räumte Koch ein. Zugleich sagte er, seine Äußerungen dürften nicht missverstanden werden in dem Sinne, «dass wir alle Weisen der Menschen, ihre Sexualität zu gestalten, gleichermaßen wertschätzen». Hier werde es auch in Zukunft «deutliche Auseinandersetzungen geben», die in gegenseitiger «Hochachtung» geführt werden müssten. Über den Schutz christlicher Flüchtlinge hat sich Koch beim Interview nicht geäußert.

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Foto Erzbischof Koch (c) Erzbistum Berlin


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