Setzt Erzbistum Berlin den krebskranken Priester Arndt vor die Tür?

23. Februar 2016 in Deutschland


Ein engagierter Priester soll kurzfristig aus dem Dienst entlassen worden sein. Das Erzbistum Berlin weist die Vorwürfe zurück und erklärt: "Eine Personalangelegenheit über die Medien zu verhandeln, ist weder erlaubt noch angemessen."


Berlin (kath.net)
Setzt das Erzbistum Berlin den krebskranken Priester Martin Arndt vor die Tür? Laut einem Bericht der Website "Freie Welt" erhielt Pfarrvikar Martin Arndt am 29. Januar in einem Brief von seinem Berliner Erzbischof Heiner Koch die Kündigung per 1. Februar übermittelt. Eine Begründung für den Rauswurf enthielt das erzbischöfliche Dekret nicht. Martin Arndt stammt ursprünglich aus der Diözese Fulda und war seit September 2010 vom Fuldaer Bischof dauerhaft der Erzdiözese Berlin überlassen worden. Der Kirchenrechtler war unter anderem am Ordinariat unter Weihbischof Heinrich eingesetzt und seit Mitte 2014 als Pfarrvikar in Teltow/Kleinmachnow tätig.

Inzwischen hat sich Pfarrer Michael Theuerl, der direkte Vorgesetzter von Martin Arndt, an Erzbischof Koch gewandt. Theuerl bittet laut "Freie Welt" um die Rücknahme dieser unbegründeten Entlassung und appelliert an die Fürsorgepflicht des Bischofs für seinen Pfarrvikar. Dieser erhält seit Beginn des Februars von einem Tag auf den anderen kein Gehalt und damit auch keine Versicherungsleistung mehr. Das Kündigungsschreiben soll vom Büro von Weihbischof Heinrich verfasst worden sein. Laut der "Freien Welt" gab es hier in der Vergangenheit "allerlei Schwierigkeiten". Heinrich soll Arndt, der wegen vier Krebsoperationen längere Zeit krankgeschrieben war, Desinteresse an seiner Arbeit vorgeworfen, da dieser während seiner Krankschreibung nicht bei seiner Arbeitsstelle aufgetaucht sei. Die Pfarrgemeinde von Arndt wurde am 13. bzw. 14. Februar darüber informiert. Viele Pfarrgemeinderatsmitglieder sollen über das Vorgehen des Erzbistums nicht erfreut gewesen sein.

kath.net hat nach der Veröffentlichung dieses Berichts bei "Freie Welt" das Erzbistum Berlin um eine Stellungnahme ersucht. Ein Sprecher teilte am Dienstag am Vormittag kath.net folgendes mit: "Das Erzbistum Berlin ist im Gespräch mit Martin Arndt. Eine Personalangelegenheit über die Medien zu verhandeln, ist weder erlaubt noch angemessen. Das Erzbistum sorgt sich weiterhin um die finanzielle und gesundheitliche Situation von Martin Arndt, der kein Priester des Erzbistums Berlin ist. Er ist nicht inkardiniert, eine Inkardinierung ist auch nicht beabsichtigt, daher endete seine seelsorgliche Beauftragung als Pfarrvikar."


© 2016 www.kath.net