25. Juni 2003 in Aktuelles
Eine massive Debatte in der anglikanischen Weltkommunität hat die Ernennung von Jeffrey John zum Bischof von Reading ausgelöst. Er lebt seit 27 Jahren mit einem Mann zusammen.
London (www.kath.net / CWNews.com) Der Primas der anglikanischen Kirche, Erzbischof Rowan Williams, zeigt sich indifferent gegenüber der Ernennung eines bekennenden Homosexuellen zum Bischof von Reading. In einem Brief an alle anglikanischen Bischöfe in England meinte er, es sei eine Ernennung, die er weder unterstütze noch blockiere. Der neue Bischof von Reading, Jeffrey John, setzt sich aktiv für die Rechte von Homosexuellen ein. Er lebt seit 27 Jahren in einer Beziehung mit einem Mann gelebt, diese sei jedoch nicht länger sexueller Natur, sagte er kürzlich in einem Interview.
Letzte Woche hatten 16 anglikanische Bischöfe Protest gegen die Ernennung von John eingelegt. Erzbischof Williams hatte sich zunächst nicht geäußert. Im Lambeth Palace zitierte er schließlich aus einem Brief an die anglikanischen Bischöfe, wo er meinte, dass es tragisch sei, wenn die Debatte zeige, dass der "Church of England" die Prioritäten verloren gegangen seien. Er sei darüber informiert worden, dass John loyal im Rahmen der kirchlichen Lehre und Disziplin arbeiten wolle. Die Ernennung sei kein Hinweis darauf, dass die Einstellung der Bischöfe zur Sexualmoral untergraben werde.
Die Debatte um Jeffrey John spaltet die rund 70 Millionen Mitglieder zählende anglikanische Weltkommunität. Nun haben auch australische Bischöfe der Diözese Sydney gegen die Ernennung protestiert. Erzbischof Peter Jensen und fünf weitere Bischöfe haben in einer Stellungnahme von einer "Krise" in der anglikanischen Gemeinschaft" gesprochen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Neben dem Bischof von Reading sei auch in den USA ein bekennender Homosexueller zum Bischof von New Hampshire ernennt worden. Diese Ernennungen hätten die Verbundenheit in der Gemeinschaft "ernsthaft beschädigt".
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