Vatikan verschickt Handreichung zu Eheannullierung

10. Februar 2016 in Familie


Der Vatikan präzisiert weiter Fragen der Eheannullierung.


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Der Vatikan präzisiert weiter Fragen der Eheannullierung. Eine Handreichung zu dem von Papst Franziskus im Herbst eingeführten Schnellverfahren werde in diesen Tagen an alle katholischen Bistümer verschickt, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Dienstag vor Journalisten. Die Hinweise für die Praxis, die vom Kirchengericht Rota Romana erarbeitet wurden, waren demnach auch Thema des am Dienstag beendeten Treffens von Franziskus mit seinem engsten Beraterkreis von Kardinälen.

Bei den Beratungen ging es den Angaben zufolge auch um geplante Vatikan-Behörden für die Ressorts Laien, Familie und Leben sowie Gerechtigkeit, Frieden und Migration. Außerdem standen Reformen des vatikanischen Staatssekretariats und der Gottesdienstkongregation auf dem Programm. Mit anderthalb Tagen fielen die Beratungen kürzer aus als gewöhnlich. Grund waren laut Lombardi eine Audienz für besondere Teilnehmer des Heiligen Jahrs und der Beginn der Fastenzeit am Mittwoch.

Zu dem Beratergremium von neun Kardinälen aus allen Kontinenten gehört auch der Münchner Erzbischof Reinhard Marx. Bei dem Treffen hinter verschlossenen Türen im vatikanischen Gästehaus Santa Marta fehlte der indische Kardinal Oswald Gracias, Erzbischof von Bombay. Er habe seine Abwesenheit bereits im Dezember unter Hinweis auf gesundheitliche Gründe angekündigt, so Lombardi.

Papst Franziskus hatte per Erlass Anfang September das Verfahren zur Prüfung der Gültigkeit von Ehen erheblich vereinfacht. Unter bestimmten Bedingungen kann ein Ehenichtigkeitsprozess jetzt binnen einiger Wochen abgeschlossen werden. Eine solche kirchenamtliche Feststellung der Ungültigkeit einer Ehe ist Voraussetzung dafür, dass Partner trotz einer früheren Verbindung katholisch heiraten dürfen.

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