Vatikan: Auch Bischöfe brauchen Fortbildung

2. Februar 2016 in Weltkirche


Kurienkardinal Ouellet: Kurse an der Bischofskongregation machen neuen Bischöfen Bedeutung und Verantwortung ihres Amtes deutlich, das sie in Gemeinschaft mit dem Papst und unter diesem in der apostolischen Nachfolge für die Weltkirche wahrnehmen.


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Mehr als 1.500 neuernannte Bischöfe haben in den vergangenen 15 Jahren im Vatikan an den Bildungskursen der Bischofskongregation teilgenommen. Darin werden die Oberhirten in Vorträge und Diskussionen in theologische, pastorale, juristische und pastorale Aspekte ihrer Aufgabe informiert. Höhepunkt der knapp zehntägigen Kurse, die für alle neuen Bischöfe verpflichtend sind, sei eine Begegnung mit dem Papst, sagte Kardinal Marc Ouellet, Präfekt der Bischofskongregation, am Montag im Vatikan.

Anlass war die Präsentation der Dokumente des letzten Kurses vom September 2015 unter dem Titel "Zeugen des Auferstandenen". Insbesondere müssten die Bischöfe zum Dialog in der Kirche und mit anderen Kirchen, aber auch gegenüber den sozialen Herausforderungen fähig sein.

Bildung und Fortbildung sei auch für Bischöfe eine grundlegende und ständige Aufgabe, betonte der kanadische Kurienkardinal. Daher habe seine Kongregation im vergangenen Jahr erstmals auch geistliche Bildungskurse für Bischöfe angeboten, deren Weihe fünf Jahre zurückliegt. Die dortige Zahl von zehn Teilnehmern solle in den kommenden Jahren erhöht werden.

Fester Bestandteil der Kurse seien Vorträge der Kardinäle Ouellet und Gerhard Ludwig Müller von der Glaubenskongregation über die theologische Bedeutung des Bischofsamtes in der Kirche. Weiter berichteten stets erfahrene Diözesanbischöfe - zuletzt Erzbischof Francesco Cacucci von Bari - über ihre Erfahrungen im kirchlichen Hirtenamt. In einem dritten Teil träfen die vatikanischen Verantwortlichen für die Ostkirchen und für die Ökumene mit den neuen Bischöfen zusammen. Zudem gehe es um praktische Fragen einer Diözesanleitung, um Verwaltungs-, Rechts- und Kommunikationsfragen sowie um die Herausforderungen durch den interreligiösen Dialog.

Es gehe darum, den neuen Bischöfen die Bedeutung und die Verantwortung ihres Amtes deutlich zu machen, das sie in Gemeinschaft mit dem Papst und unter diesem in der apostolischen Nachfolge für die Weltkirche wahrnehmen, betonte Ouellet.

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