Korn: Bei Integration totalitären Islam relativieren

1. Februar 2016 in Aktuelles


Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland: «Der totalitäre Islam, mit dem die Flüchtlinge aufgewachsen sind, beansprucht, die ganze Welt islamisch zu gestalten. Das ist so mit einer Demokratie nicht kompatibel».


München (kath.net/KNA) Für den Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Salomon Korn, ist bei der Flüchtlingsintegration die «Relativierung des islamischen Totalitätsanspruchs» wesentlich. «Der totalitäre Islam, mit dem die Flüchtlinge aufgewachsen sind, beansprucht, die ganze Welt islamisch zu gestalten. Das ist so mit einer Demokratie nicht kompatibel», sagte er der «Süddeutschen Zeitung» (Wochenende).

Dennoch riet er zu Gelassenheit und Realitätssinn. «Ich finde die Lage besser, als zur Zeit in den Medien dargestellt», sagte Korn. Die Wahrnehmung, dass das Land am Abgrund stehe, liege «am Hype nach Köln», der den Blick verenge.

Laut Korn sei der Antisemitismus durch Rechtsradikale gefährlicher als die Vorurteile von Flüchtlingen gegenüber Juden. «Es gibt einen stabilen Anteil von 20 bis 25 Prozent der Menschen in Deutschland, die antisemitisch eingestellt sind. Aber die meisten denken anders. Die Wirklichkeit ist komplex», betonte er.

Dennoch werde die Integration von Flüchtlingen nicht einfach. «Wir werden sicher nicht alle Probleme in den Griff bekommen», sagte Korn. Es habe drei Generationen gedauert, bis Juden wieder heimisch in Deutschland gewesen seien - die Integration der Flüchtlinge werde nun ebenfalls mindestens drei Generationen dauern.

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