Der rettende Bund mit Gott

27. Jänner 2016 in Aktuelles


Franziskus an die Gläubigen: werdet zu Mittlern der Barmherzigkeit! Wir wollen uns von Gott retten lassen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Nach vielen Jahren starb der König von Ägypten. Die Israeliten stöhnten noch unter der Sklavenarbeit; sie klagten und ihr Hilferuf stieg aus ihrem Sklavendasein zu Gott empor. Gott hörte ihr Stöhnen und Gott gedachte seines Bundes mit Abraham, Isaak und Jakob. Gott blickte auf die Söhne Israels und gab sich ihnen zu erkennen“ (Ex 2,23-25).

Papst Franziskus setzte seine Katechesenreihe über die Barmherzigkeit im Kontext der Heiligen Schrift fort. Die barmherzige Hinwendung Gottes durchziehe die ganze Geschichte des Volkes Israel. Gott bleibe nicht gleichgültig gegenüber dem Menschen und dem menschlichen Leid. Er nehme sich der Armen an. Er höre das Klagen und greife ein, um zu retten. So begleite der Herr in seiner Barmherzigkeit den Weg der Patriarchen und befreie Israel aus der Knechtschaft in Ägypten.

„Ich denke an die vielen Geschwister“, so Franziskus, „die sich in einer Familie auseinandergelebt haben, die nicht miteinander reden“. Die Barmherzigkeit und das Heilige Jahr „bilden eine gute Gelegenheit, um sich zu umarmen, um sie wieder zu finden, um alles Hässliche zu vergessen“.

Mose werde zum Mittler der göttlichen Barmherzigkeit für das Volk, das vor dem Pharao und den Fluten des Roten Meeres gerettet und zur Freiheit geboren werde: „Auch wir können in diesem Heiligen Jahr die Arbeit unternehmen, Mittler der Barmherzigkeit zu sein, mit den Werken der Barmherzigkeit, um anzunähren, um Leben, um Einheit zu stiften“.

Durch Mose führe Gott sein Volk in der Wüste, forme es im Glauben und schließe einen Bund mit ihm. Dies sei ein Band inniger Liebe wie zwischen Vater und Kind oder Bräutigam und Braut: eine Beziehung einzigartiger Liebe.

Das Volk Israel werde Gottes besonderes Eigentum. Es solle ihm als ein Reich von Priestern und heiliges Volk gehören. Wir Menschen würden für Gott etwas Wertvolles, sein besonderer Schatz, wenn wir seinen Bund annähmen und uns von ihm retten ließen.

Die Barmherzigkeit Gottes ist für Franziskus das genaue Gegenteil dessen, was jene täten, die darauf aus seien zu töten, wie dies bei den Kriegführenden der Fall sei. Gott schlage eine Beziehung der besonderen, exklusiven und privilegierten Liebe vor. Er sage im Moment des Bundesschlusses: „Jetzt aber, wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze Erde, ihr aber sollt mir als ein Reich von Priestern und als ein heiliges Volk gehören“ (Ex 19,5-6).

Die Taten der göttlichen Barmherzigkeit „gelangen in Jesus Christus zur Vollendung“. Im neuen und ewigen Bund in seinem Blut werde durch die Vergebung unsere Sünde vernichtet „und werden wir endgültig zu Kindern Gottes“.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Mit Freude heiße ich die Pilger und Besucher deutscher Sprache willkommen. Insbesondere grüße ich die Mitglieder der Unabhängigen Opferschutzkommission in Österreich in Begleitung von Kardinal Christoph Schönborn und Bischof Klaus Küng. Der Herr verlässt uns nie. Lassen wir uns von seiner barmherzigen Liebe umwandeln, um echte Kinder Gottes zu sein. Von Herzen segne ich euch alle.

Die Papstansprache auf Video




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