USA: Viele Abtreibungsärzte plagen Schuldgefühle

24. Jänner 2016 in Aktuelles


Lebensrechtler: Sie wissen, dass sie Menschen töten.


Washington (kath.net/ idea)
Viele Ärzte, die Abtreibungen vornehmen, plagen später schwere Schuldgefühle. Das berichtete der Gründer des „Center for Medical Progress“ (Zentrum für medizinischen Fortschritt) in den USA, David Daleiden, bei der Konferenz „Evangelikale für das Leben“ am 21. Januar in Washington. Daleiden hatte zweieinhalb Jahre verdeckt bei einem der größten Abtreibungsanbieter in den USA, Planned Parenthood (Geplante Elternschaft), recherchiert. Im vergangenen Jahr deckte er den Skandal um den Handel mit Körperteilen ungeborener Kinder auf. Planned Parenthood soll sie an Forschungseinrichtungen verkauft haben.

Das Zentrum für medizinischen Fortschritt hatte mehrere Enthüllungsvideos solcher Eingriffe veröffentlicht. Wie Daleiden in Washington sagte, ist den meisten Ärzten sehr bewusst, dass sie während eines Schwangerschaftsabbruchs einen Menschen töten: „Sie sehen täglich aus nächster Nähe, dass dieses ungeborene Baby ein richtiger Mensch ist.“ Für viele sei es eine Last, diese Schuld zu tragen. Einige trauerten auch um die abgetriebenen Kinder, so Daleiden. In sieben der 50 Bundesstaaten sind Abtreibungen bis zur Geburt erlaubt. Die restlichen kennen unterschiedliche zeitliche Beschränkungen, die von der 20. bis zur 28. Woche bzw. bis zur Lebensfähigkeit des Fötus außerhalb des Mutterleibes reichen. In den USA werden jedes Jahr über eine Million Kinder abgetrieben.

Forderung: Pro Familia unter die Lupe nehmen

Mitglied in der Internationalen Planned Parenthood-Föderation ist die deutsche Beratungsorganisation Pro Familia (Frankfurt am Main). Sie tritt für ein Recht der Frau auf Schwangerschaftsabbruch ein und nimmt in medizinischen Zentren Abtreibungen vor. Die Initiative „Christdemokraten für das Leben“ (CDL/Nordwalde bei Münster) hatte nach Bekanntwerden des US-Skandals von der Bundesregierung gefordert sicherzustellen, dass der Handel mit Organen und Geweben ungeborener Kinder in Deutschland ausgeschlossen bleibt.

Aufgrund der bekanntgewordenen Fälle in den USA solle sich das Bundesfamilienministerium auch gründlicher mit der aus Steuermitteln mitfinanzierten Organisation Pro Familia (Frankfurt am Main) befassen. So müsse das Transplantationsgesetz eingehalten werden. Es erlaubt die Organentnahme bei einem toten Embryo nur unter strengen Voraussetzungen und verbietet den Organhandel.


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