US-Bischof: Tabernakel gehören in die Mitte der Kirche

12. Jänner 2016 in Weltkirche


Der Bischof der Diözese Madison (USA) hat angeordnet, dass in den Kirchen seiner Diözesen die Tabernakel in der Mitte der Kirche hinter dem Altar aufzustellen sind. Die Pfarren haben bis 2018 Zeit, die Maßnahme umzusetzen.


Madison (kath.net/CNA/jg)
Robert Morlino, der Bischof von Madison (US-Bundesstaat Wisconsin) hat die Priester seiner Diözese angewiesen, die Tabernakel in der Mitte ihrer Kirchen aufzustellen. Die Pfarren haben bis zum Jahr 2018 Zeit, diese Anordnung umzusetzen. Bischof Morlino wolle mit dieser Maßnahme die Gegenwart des lebendigen Gottes im Tabernakel wieder stärker betonen, sagt Patrick Gorman, ein Sprecher der Diözese Madison.

Im Zuge der Reformen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil waren die Tabernakel in vielen Kirchen an die Seite oder in Seitenkapellen verlegt worden. Damit sei die Hoffnung verbunden gewesen, der ruhigere Ort würde mehr Gläubige zur Anbetung des Allerheiligsten einladen, sagt Gorman. Tatsächlich habe diese Entwicklung häufig dazu geführt, dass der Tabernakel vom Bereich des Gottesdienstes getrennt worden sei. Beim Betreten vieler Kirchen sei es unmöglich geworden, den Tabernakel überhaupt zu sehen, was eher zur Verwirrung der Gläubigen beigetragen habe, ergänzt Gorman.

In großen Kathedralen und Basiliken wie etwa dem Petersdom in Rom seien eigene Kapellen für Tabernakel und die eucharistische Anbetung sinnvoll, weil diese Kirchen von vielen Touristen besucht würden. Für die meisten Kirchen der Diözese Madison gelte das aber nicht, sagt Gorman.

Christus sei das Zentrum der Kirche, die sein Leib sei. Die Maßnahme von Bischof Morlino solle dies in den Kirchengebäuden zum Ausdruck bringen. Sie sei in der Diözese durchwegs positiv aufgenommen worden. Viele Pfarren hätten sie bereits umgesetzt, fügt er hinzu.


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