Moscheegemeinden lehnen Registrierung von Glaubensschulen ab

9. Jänner 2016 in Aktuelles


Erziehungsministerium will durch zwingende Registrierung Überprüfungen ermöglichen. Dies betrifft Unterrichtsinhalte, den Schutz der Kinder und um Sanktionen zu verhängen, falls die Jungen und Mädchen etwa körperlich gezüchtigt würden.


London (kath.net/KNA) Ein Zusammenschluss britischer Moscheegemeinden lehnt Forderungen der Regierung in London ab, islamische Glaubensschulen registrieren zu lassen. Damit werde die Religionsfreiheit bedroht, erklärte der Verband von Moscheegemeinden im Norden Großbritanniens nach einem Bericht der BBC vom Freitag. Dem Zusammenschluss gehören rund 400 Moscheen unter anderem in Manchester, Bradford oder Rochdale an. In den sogenannten Madrassen, die oft Moscheen angeschlossen sind, erhalten muslimische Kinder Glaubensunterricht und Unterweisung in arabischer Sprache.

Zuvor hatte sich das Erziehungsministerium für eine zwingende Registrierung aller außerschulischen Unterrichtsstätten ausgesprochen. Damit sollten die Aufsichtsbehörden ermächtigt werden, Unterrichtsinhalte zu überprüfen, den Schutz der Kinder zu gewährleisten und Sanktionen zu verhängen, falls die Jungen und Mädchen etwa körperlich gezüchtigt würden.

Der Zusammenschluss der Moscheegemeinden warnte dagegen vor Einschränkungen der Religionsfreiheit durch den Staat. Junge Menschen müssten offen und ohne Furcht vor Kontrolle über religiöse Fragen diskutieren können. Mit den Regierungsvorschlägen würden zudem Vorurteile gegen die Schulen geschürt. Nach Schätzungen gibt es rund 2.000 Madrassen in Großbritannien.

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