Papst ruft in Videobotschaft zum Dialog der Religionen auf

7. Jänner 2016 in Weltkirche


In dem anderthalb-minütigen Video treten auch eine buddhistische Priesterin, ein Muslim, ein katholischer Priester und ein jüdischer Rabbi auf. Sie bekennen jeweils ihre religiöse Überzeugung und sagen «Ich glaube an die Liebe» - Mit Video


Vatikanstadt(kath.net/KNA) Papst Franziskus hat seine erste monatliche Videobotschaft veröffentlicht und darin zum Dialog der Religionen aufgerufen. «Wir dürfen nicht aufhören dafür zu beten, und mit denen zusammenzuarbeiten, die anders denken», sagte er in dem am Mittwoch veröffentlichten Video. Franziskus warb für einen «aufrichtigen Dialog», der «Früchte des Friedens und der Gerechtigkeit» hervorbringe.

«Viele denken anders, fühlen anders, sie suchen und finden Gott auf unterschiedliche Weise», so der Papst weiter. Die einzige Gewissheit in dieser Vielfalt der Religionen sei, dass alle Menschen Kinder Gottes seien.

In dem anderthalb-minütigen Video treten auch eine buddhistische Priesterin, ein Muslim, ein katholischer Priester und ein jüdischer Rabbi auf. Sie bekennen jeweils ihre religiöse Überzeugung und sagen «Ich glaube an die Liebe». Der Papst verliest seine Botschaft vom Schreibtisch aus. Am Ende des Videos hält jeder von ihnen ein Symbol für seine Religion in die Kamera: eine Buddha-Figur, einen siebenarmigen Leuchter, eine muslimische Gebetskette und ein Jesuskind. Die erste Einstellung des Films zeigt die meditierende buddhistische Priesterin.

Die Ansprache des Papstes wird zudem mit symbolträchtigen Szenen illustriert, etwa seine Umarmung eines muslimischen und eines jüdischen Freunds aus Argentinien vor der Klagemauer in Jerusalem im Mai 2014. Der jüdische Freund des Papstes, Omar Abboud, tritt auch in dem Video auf.

2016 will sich Papst Franziskus erstmals jeden Monat mit einer Videobotschaft an alle Gläubigen wenden. Darin will er das sogenannte Gebetsanliegen erklären. Das sind Themen und Gedanken, die er den Gläubigen in dem betreffenden Monat besonders zum Gebet empfiehlt. Im Januar steht der interreligiöse Dialog im Mittelpunkt. Jedes Video ist in elf Sprachen abrufbar, auch in Deutsch, Chinesisch und Arabisch. Der Papst selbst spricht in seiner Muttersprache Spanisch und wird von einem Dolmetscher übersetzt. Die Videos werden über die vatikanischen Kanäle via Twitter, Facebook, Youtube und Instagram verbreitet. Zudem sind sie auf der Internetseite des Gebetsapostolats abrufbar.

In dem Video sagt die Buddhistin «Ich setzte mein Vertrauen in Buddha», der Jude «Ich glaube an Gott», der Muslim «Ich Glaube an Gott, Allah» und der katholische Priester «Ich glaube an Jesus Christus».

Produziert werden die Videos vom vatikanischen Fernsehzentrum CTV in Zusammenarbeit mit einer italienischen Agentur für Kommunikation. Bislang veröffentlichte der Papst nur zu besonderen Anlässen Videobotschaften, etwa vor Auslandsreisen an die Bevölkerung des Besuchslandes.

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