Kardinal Müller sieht Kirchen vor weitem Weg bis zur Einheit

31. Dezember 2015 in Weltkirche


Anstelle eines Festes ein gemeinsames Bekenntnis zu Jesus Christus zum 500. Reformationsjahrestag.


Hamburg (kath.net/ KNA)
Bis zur vollen Einheit liegt vor der katholischen und der evangelischen Kirche nach Ansicht des deutschen Kurienkardinals Gerhard Ludwig Müller noch ein weiter Weg. Es gebe aber Hoffnungszeichen, sagte der Leiter der vatikanischen Glaubenskongregation in einem Interview der «Zeit» (Mittwoch). Allerdings bleibe die Anerkennung des Papstes als Oberhaupt der Kirche Voraussetzung für die volle Einheit. Nach katholischem Verständnis sei diese «nur mit dem Bischof von Rom als Nachfolger Petri möglich».

«Missverständnisse kommen immer wieder auf, weil man vergisst, dass es leider tatsächlich zwischen Katholiken und Protestanten ein unterschiedliches Kirchenverständnis gibt», so Müller. Gleichwohl sollten die beiden großen Kirchen in Deutschland nach Ansicht des Kurienkardinals den 500. Jahrestag der Reformation 2017 zu einem starken Zeugnis für Jesus Christus nutzen. «Wenn wir das heute gemeinsam bekennen, wäre das weltgeschichtlich so wirksam wie evangelische Reformation und katholische Reform des 16. Jahrhunderts zusammen.»

Müller forderte Katholiken und Protestanten auf, stärker das Gemeinsame zu entdecken, denn «heute leben wir nicht mehr im Zeitalter des Konfessionalismus, sondern im Zeitalter der Ökumene!»

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