Diskriminierung Beverfoerdes mit Namen und Foto ist 'Kunstfreiheit'

16. Dezember 2015 in Familie


Hedwig Beverfoerde und von Storch sehen durch «Schaubühne» ihre Menschenwürde verletzt, da sie durch das Zeigen ihrer Fotos Zombies gleichgestellt und mit Massenmördern oder Neonazis verglichen würden - Landgericht teilte diese Einschätzung nicht


Berlin (kath.net/KNA) Das Berliner Landgericht hat gegen die Koordinatorin der familienpolitisch-konservativen Organisation «Demo für alle», Hedwig von Beverfoerde, und die AfD-Vizechefin Beatrix von Storch, entschieden. Die Richter hoben am Dienstag zwei Einstweilige Verfügungen auf, die der «Schaubühne» untersagten, in dem Stück «Fear» Bilder der beiden Frauen zu zeigen. Die Kunstfreiheit sei im vorliegenden Fall höher zu bewerten als das Persönlichkeitsrecht der beiden Antragstellerinnen, begründete das Gericht sein Urteil.

Beide Frauen sehen durch das Theaterstück ihre Menschenwürde verletzt, indem sie etwa durch das Zeigen ihrer Fotos Zombies gleichgestellt und mit Massenmördern oder Neonazis verglichen würden.

Das Landgericht teilte diese Einschätzung nicht, «da jeder Besucher erkennen kann, dass es sich nur um ein Theaterstück handelt». Es liege auch keine schwere Persönlichkeitsverletzung vor. Die Antragstellerinnen würden vielmehr als eigenständige Persönlichkeiten gezeigt. «In differenzierter Form» würden ihre öffentlichen Äußerungen zu Themen wie Ehe unter Homosexuellen, Genderforschung oder die Nähe zur AfD wiedergegeben. Eine Gleichstellung mit Massenmördern wie dem Norweger Anders Breivik oder Neonazis erfolge durch die Verwendung der Bildnisse nicht, so die Richter. Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden.

Als Anfang November ein Brandanschlag auf die Geschäftsadresse der «Demo für alle» in Magdeburg verübt wurde, machte Beverfoerde das Schaubühnen-Stück «Fear» indirekt für den Anschlag verantwortlich. Es sei «geistige Brandstiftung, die offenbar direkt zu echter Brandstiftung führt», schrieb sie auf der Homepage der Organisation.

Zum Bündnis «Demo für alle» gehören unter anderen evangelische Arbeitskreise einiger CDU-Kreisverbände und das Forum Deutscher Katholiken. Die Organisation machte zuletzt in Stuttgart durch Demonstrationen gegen den Bildungsplan für die baden-württembergischen Schulen auf sich aufmerksam. Sie wirft der grün-roten Landesregierung vor, Kinder ideologisch beeinflussen und «sexualisieren» zu wollen.

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