Kardinal Müller: Gegen mich wird nicht ermittelt

9. Dezember 2015 in Aktuelles


Der deutsche Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller hat einen Bericht der «Bild»-Zeitung über eine angeblichen Finanzskandal an seiner Behörde zurückgewiesen. Auch Vatikansprecher Federico Lombardi wies die Vorwürfe zurück.


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Der deutsche Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller hat einen Bericht der «Bild»-Zeitung über eine angeblichen Finanzskandal an seiner Behörde zurückgewiesen. Gegen ihn werde nicht ermittelt, sagte Müller am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Rom. Entschieden dementierte der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation die Behauptung, Gebühren für die Untersuchungen von Missbrauchsfällen seien für private Anschaffungen verwandt worden. Ebenso falsch sei, dass er der vatikanischen Buchhaltung die Akteneinsicht verweigert habe.

Unregelmäßigkeiten im Verwaltungsbereich seiner Behörde seien bereits vor einem halben Jahr geklärt worden, sagte Müller. Damals sei der frühere Finanzbuchhalter mit einer anderen Aufgabe betreut worden. Die Kongregation folge im Bereich der Finanzen genau den neuen Bestimmungen, die für alle römischen Einrichtungen gelten.

«Bild» hatte in ihrer Mittwochsausgabe behauptet, im Büro von Müllers Verwaltungsleiter seien bei einer Razzia 20.000 Euro Bargeld beschlagnahmt worden, weil deren Herkunft ungeklärt sei. Daraufhin seien Ermittlungen gegen Müller eingeleitet worden. Es bestehe der Verdacht, dass das Geld auch für private Anschaffungen verwendet worden sei. Der Bericht behauptet, es handele sich um Gebühren, die von internationalen Bistümern für die Untersuchung von Missbrauchsfällen entrichtet worden seien.

Richtig sei, so Müller, dass für die Aufgaben in der Ehe- und Disziplinarabteilung seiner Kongregation von den Diözesen ein Beitrag erbeten werde. Dieser fließe jedoch stets und vollständig in den Gesamthaushalt der Kongregation ein, so der Kardinal.

Auch Vatikansprecher Federico Lombardi wies die Vorwürfe zurück. Im Zuge regulärer vatikaninterner Kontrollen seien zwar vor geraumer Zeit «einige Unregelmäßigkeiten» in der Finanzverwaltung der Glaubenskongregation festgestellt worden, so Lombardi. Daraufhin habe man jedoch schon vor sechs Monaten die «nötigen Maßnahmen» ergriffen.

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