Bischof Oster bekräftigt Unauflöslichkeit der Ehe

9. Dezember 2015 in Familie


Passauer Bischof: Eine zweite zivile Heirat nach einer gescheiterten ersten Ehe habe deswegen auch Auswirkungen etwa auf die Zulassung zum Kommunionempfang.


Bonn (kath.net/KNA) Der katholische Passauer Bischof Stefan Oster hat die kirchliche Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe bekräftigt. Eine zweite zivile Heirat nach einer gescheiterten ersten Ehe habe deswegen auch Auswirkungen etwa auf die Zulassung zum Kommunionempfang, erläuterte Oster in einem Interview der «Zeit»-Beilage «Christ & Welt» (Donnerstag). Der kirchliche Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen war auch ein Thema auf der von Papst Franziskus einberufenen Weltbischofssynode zu Ehe und Familie im Herbst.

«Die Eucharistie ist eine Feier des Bundes Gottes mit den Menschen, das Hochzeitsmahl des Lammes», so der Bischof wörtlich. «In diesen Bund ist jede sakramentale Ehe hineingestellt. Wenn man in einer zweiten Verbindung lebt, steht das irgendwie quer zu diesem ersten Bund, der ja als Zeichen des unverbrüchlichen bräutlichen Bundes zwischen Gott und seiner Menschheit geschlossen wurde.»

Er glaube deswegen nicht, «dass in Deutschland wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion gehen dürfen und zum Beispiel in Polen nicht», so Oster weiter. «Das geht nicht. Über die Unauflöslichkeit der Ehe kann nicht regional entschieden werden.» Ein Weg sei allerdings zu prüfen, ob eine Ehe sakramental gültig zustande gekommen sei. Gegebenenfalls könne man diese Verbindung kirchenrechtlich annullieren.

Grundsätzlich jedoch habe das Eheversprechen am Altar, sich gegenseitig die Treue zu halten, eine hohe Bedeutung. «Das Versprechen am Altar lautet nicht: Ich bleibe bei dir, wenn die Tage ein bisschen schlecht sind. Es umfasst ganz schlechte Tage», betonte Oster. Wenn eine Frau ihm sage, sie leide unter ihrer Ehe, aber sie bleibe ihrem Mann treu und nehme das Kreuz auf sich, weil ihre Ehe ein Weg zu Gott sei, dann wolle er dieser Frau nicht sagen müssen: «Wir haben die Lehre geändert, Sie können jetzt Ihren Mann verlassen und einen anderen heiraten.»

Passauer Bischof Stefan Oster im Interview: ´Ich möchte, dass junge Menschen das Geschenk der Begegnung mit Christus erfahren dürfen´.



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