Französische Bischöfe gegen Säkularisierung der Gesellschaft

6. Dezember 2015 in Aktuelles


Tendenzen in Frankreich hin zur Pflicht den Glauben privat oder nur noch versteckt zu tolerieren.


Paris (kath.net/ KNA)
Die französischen Bischöfe haben vor einer Säkularisierung der Gesellschaft gewarnt. «Einige hätten gerne, dass die gläubigen Bürger ihren Glauben auf den privaten Raum reduzieren oder sogar verstecken», heißt es in einer Erklärung der Französischen Bischofskonferenz (Freitag) zum 110. Jahrestag des Gesetzes zur Trennung von Kirche und Staat. Das Gesetz machte Frankreich 1905 zu einem laizistischen Staat.

Die Bischöfe betonten, die Kirche fechte dieses Gesetz nicht an; sie respektiere es. Es gebe aber die Tendenz, dass man sich von dem ursprünglichen Geist des Gesetzes wegbewege. Niemand dürfe die Rolle der Kirche ignorieren, die sie in Schlüsselbereichen des Lebens in Frankreich und im Laufe der Geschichte angenommen habe. Immer noch nehme die Kirche Einfluss auf die Bereiche Bildung, Gesundheit, Kultur, soziales Engagement und Unterstützung von Familien. «Der christliche Glaube fördert den Dialog in der französischen Gesellschaft», so die Bischöfe.

Sie fordern Respekt der Gesellschaft für die unterschiedlichen Überzeugungen der Bürger ein. Niemand dürfe aufgrund seiner Glaubensauslegung stigmatisiert werden. Es sei ein Fehler zu glauben, dass der soziale Frieden gefördert werde, wenn sich der Glauben stark auf den privaten Raum reduziert.

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