Sardischer Erzbischof von Besuch in Grundschule ausgeladen

2. Dezember 2015 in Weltkirche


Äußerst kurzfristige Ausladung: Grundschule in Sassari auf Sardinien hat zur Begründung auf den hohen Anteil von Nichtkatholiken verwiesen.


Rom (kath.net/KNA) Eine Grundschule in Sassari auf Sardinien hat dem örtlichen Erzbischof einen vorweihnachtlichen Besuch verwehrt und zur Begründung auf den hohen Anteil von Nichtkatholiken verwiesen. Erzbischof Polo Atzei äußerte sich laut dem italienischen bichöflichen Pressedienst SIR (Dienstag) indigniert. In zahllosen Schulen und teils kritisch beäugt von den Rektoren habe er «nie Glaubensunterweisung betrieben, sondern nur die Schüler treffen wollen, um sie kennenzulernen», sagte der 73-Jährige.

Medienberichten zufolge hatte die Schulleiterin Patrizia Mercuri nach einer Beratung mit dem Lehrerrat vorgeschlagen, aus Rücksicht auf die multikulturelle Zusammensetzung der Klassen ein Treffen außerhalb der Schule und unter Beteiligung der Eltern zu veranstalten.

Erzbischof Atzei sagte dem Pressedienst, er habe von dem Problem praktisch erst erfahren, als er sich auf dem Weg zur Schule machte.

Im Übrigen habe er immer wieder «herzliche Begegnungen» mit dem Imam von Sassari gehabt; praktisch täglich treffe er mit muslimischen Familien zusammen, so Atzei. Die Grundschule San Donato gilt laut lokalen Medien als Vorzeigeschule für Integration. 122 von 250 Kindern sind Nichtkatholiken.

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