Erzbischof Chaput kritisiert europäische Bischöfe

2. Dezember 2015 in Weltkirche


Wer wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zulasse, weiche von der katholischen Lehre ab. Barmherzigkeit könne nie im Gegensatz zur Wahrheit stehen. Der Sünder sei zur Umkehr gerufen, schreibt der Erzbischof von Philadelphia.


Philadelphia (kath.net/LSN/jg)
Priester und Bischöfe, die in ihren Kirchen die Zulassung zivilrechtlich wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion gestatten würden, hätten sich von der authentischen katholischen Lehre entfernt. Das erläutert Charles Chaput, der Erzbischof von Philadelphia, in einem Artikel für das Magazin First Things.

Diese aus Europa bekannte Praxis habe ihren Ursache „in einer kaum verschleierten pastoralen Verzweiflung und einem übertriebenen Bedürfnis nach Anpassung, deren Ergebnis aber nicht mehr, sondern weniger Glaube sein werden“. Die Abkehr von der kirchlichen Lehre sei aber kein Ausdruck eines besonders eifrigen Lebens nach dem Evangelium, sondern dessen Zusammenbruch. „Die Kirche kann nicht barmherzig sein, wenn sie nicht wahrheitsliebend ist“, liest Chaput seinen europäischen Mitbrüdern im Bischofsamt die Leviten.

Unter Barmherzigkeit sei nicht der Verzicht auf jegliches Urteil zu verstehen. „Das Böse existiert. Die Sünde ist von Bedeutung. Der angerichtete Schaden kann schmerzen und schwer wieder gut zu machen sein“, schreibt er wörtlich. Gott rufe den Menschen zur Abkehr von seinen Sünden. Beichte und echte Reue seien Bedingungen für den Empfang der Eucharistie, erinnert der Erzbischof.


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