Ilse Aigner für Burka-Verbot zugunsten der Gleichstellung der Frau

1. Dezember 2015 in Deutschland


CSU-Politikerin unterstützt Parteitagbeschluss, dass „das christliche Menschenbild“ „Grundlage des politischen Handelns“ sei - Ein Prozess der „Reformation und Aufklärung“, wie ihn das Christentum durchlaufen hat, würde auch dem Islam guttun


München (kath.net) Für die CSU ist gemäß jüngstem Parteitagbeschluss „das christliche Menschenbild“ „Grundlage des politischen Handelns“. Dies bestätigte die bayrische Wirtschaftsministerin und Vizeministerpräsidentin Ilse Aigner (CSU) im Interview mit der „Welt“. Sie wies darauf hin, dass sie den Koran ausschnittsweise gelesen habe und erläuterte dazu: „Entscheidend ist für mich, dass es keine Religion geben darf, die es rechtfertigt, wenn die Anhänger anderer Religionen getötet werden. In dem Zusammenhang erwarte ich mir von den Muslimen, die bei uns leben, ein klares Wort. Die muslimischen Verbände sollten sich noch stärker zusammenschließen und gegen den Islamismus ihre Stimme erheben. Außerdem würde auch dem Islam ein Prozess der „Reformation und Aufklärung“, wie ihn das Christentum durchlaufen hat, guttun.

Aigner erläuterte der „Welt“ weiter, dass sie die CSU-Forderung nach dem Verbot von Burka und Nikab unterstütze. Es gehe hier „um das gesellschaftliche Zusammenleben, das sichtbare Gegenüber“. Es passe nicht „in unsere Kultur, sich zu verbergen – und es widerspricht unserer Vorstellung von einer Gleichstellung der Frau.“ Dies gelte sogar für vollverschleierte Touristinnen. Als sie selbst in den Iran gereist sei, habe sie die Gebote des Landes befolgt und ein Kopftuch getragen. „Ebenso erwarte ich von Frauen aus dem arabischen Raum, dass sie hierzulande auf die Vollverschleierung verzichten. Solche Gesetze gelten nicht nur für Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit“.

Im Hinblick auf die Flüchtlingskrise forderte sie, dass die europäischen Außengrenzen wieder wirksam geschützt werden sollten und dann die Flüchtlinge in Europa verteilt werden. Jetzt müsse man „offen kommunizieren, dass wir nicht mehr alle aufnehmen können“, denn die Belastungsgrenze sei erreicht. „Wir müssen diejenigen an der Grenze zurückweisen, die keine Aussicht auf ein Bleiberecht haben“. Außerdem müsse man „die Botschaft aussenden, dass es sich nicht mehr lohnt, sich auf den Weg zu machen, weil wir niemanden mehr aufnehmen“. Auch vor dem Schengener Abkommen habe man „Grenzen gehabt und kontrolliert“, „warum soll es jetzt nicht mehr gehen?“.

Gleichzeitig warnte die CSU-Politikerin deutlich davor, „die Flüchtlinge mit den Terroristen in Verbindung“ zu bringen. Man könne zwar nicht ausschließen, „dass in dem großen unübersichtlichen Strom Terroristen nach Europa kommen“, doch sollte man dies mit „besserer Kontrolle“ angehen. Dazu gehöre auch die Verbesserung des Informationsaustausches zwischen den Nachrichtendiensten und den Behörden, „auch international“.

Link zum Interview in voller Länge: Ilse Aigner: „Reformation und Aufklärung täten dem Islam gut“.

Foto Ilse Aigner (c) Ilse Aigner


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