Papst besucht Flüchtlings-Camp in Zentralafrikanischer Republik

29. November 2015 in Weltkirche


Fahrt zu großer Flüchtlingsunterkunft auf Kirchengrund im offenen Papamobil - Aufruf zu Friede, Versöhnung und Geschwisterlichkeit


Bangui (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat in der Zentralafrikanischen Republik ein Flüchtlingslager besucht. Unmittelbar nach seiner Ankunft am Sonntag und einer Rede im Präsidentenpalast begab er sich im offenen Papamobil in das von der Kirche geleitete Lager, um den Menschen Mut zuzusprechen. Im Camp Saint Sauveur leben auf einem Pfarrgelände vor allem Frauen und Kinder. Franziskus ermutigte sie, den Glauben an die Zukunft nicht zu verlieren und für den Frieden zu arbeiten.

Ohne Liebe, Freundschaft und Vergebung könne der Frieden nicht wachsen. Die Grenzen von Kulturen und Religionen dürften nicht verdecken, "dass wir alle Geschwister sind, wir alle", so der Papst. Er bete für einen "großen Frieden" in der Zentralafrikanischen Republik, sagte Franziskus. Zum Frieden müsse jeder etwas beitragen, so seine Botschaft in der improvisierten kurzen Rede. Alle Zuhörer ließ er dreimal wiederholen: "Wir sind alle Geschwister".

Der Papst dankte einer in der Pfarre als Flüchtlingshelferin tätigen Ordensfrau für die Arbeit mit den Vertriebenen, darunter vielen Waisenkindern. Wie Radio Vatikan berichtete, trugen die lokalen Ordner T-Shirts mit der Aufschrift "misericorde e reconciliation", Barmherzigkeit und Versöhnung. Die Hunderten von Menschen trugen Festkleider, zahlreiche Mädchen aufwändige Zopffrisuren und Grußbotschaften an den Papst auf Baumwoll-Stofftüchern.

Begleitet wurde Franziskus von acht vatikanischen Sicherheitskräften, seinem Reisemarschall Alberto Gasbarri sowie von Erzbischof Angelo Becciu, dem "Innenminister" des Heiligen Stuhles; Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin musste sich aus der päpstlichen Afrikariese ausklinken und war am Sonntag bereits unterwegs zum Klimagipfel von Paris.

In dem Bürgerkriegsland gibt es nach Schätzungen der Vereinten Nationen rund 300.000 Binnenflüchtlinge. Allein seit dem Wiederauflammen der Kämpfe zwischen verfeindeten Milizen im September flohen 40.000 Menschen aus ihren Heimatorten. Die bewaffneten Gruppen bezeichnen sich zwar als islamisch beziehungsweise christlich, kämpfen jedoch vor allem für materielle und politische Ziele.

Besuch von Papst Franziskus des Flüchtlingslagers von Bangui in der Zentralafrikanischen Republik


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