Mainzer Kita-Skandal ist offenbar keiner

24. November 2015 in Deutschland


Mainzer Oberstaatsanwältin: «Die Vorwürfe haben sich nach dem bisherigen Ermittlungsstand nicht erhärtet. Es haben sich überwiegend entlastende Erkenntnisse ergeben.»


Mainz (kath.net/KNA) Die im Fall der katholischen Kindertagesstätte Maria Königin in Mainz-Weisenau erhobenen Vorwürfe haben sich im Zuge der bisherigen staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen nicht erhärten lassen. Das berichtet die Mainzer «Allgemeine Zeitung» (Dienstag).

Im Juni waren Angaben von Eltern bekanntgeworden, nach denen es in der Kita über einen längeren Zeitraum hinweg unter Kindern zu sexuellen Übergriffen, zur Anwendung von Gewalt und zu Fällen von Erpressung gekommen sein soll. Das Bistum Mainz warf dem erzieherischen Personal der von mehr als 50 Kindern besuchten Kita schwerste Verletzungen der Aufsichtspflicht vor und stellte Strafanzeige. Der zuständige Verwaltungsrat der Weisenauer Pfarrei Mariä Himmelfahrt kündigte dem Personal - sechs Erzieherinnen einschließlich der Leiterin und ein Erzieher - fristlos. Die Kita wurde geschlossen.

Mit Blick auf die noch nicht abgeschlossenen Ermittlungen sagte die Leitende Mainzer Oberstaatsanwältin Andrea Keller der «Allgemeinen Zeitung»: «Die Vorwürfe haben sich nach dem bisherigen Ermittlungsstand nicht erhärtet. Es haben sich überwiegend entlastende Erkenntnisse ergeben.»

Der Mainzer Generalvikar Dietmar Giebelmann reagierte am Dienstag auf den Zeitungsbericht mit der Feststellung, «dass das Vorgehen des Bistums Mainz nach Bekanntwerden der Vorwürfe notwendig und erforderlich war». Zum damaligen Zeitpunkt seien die Vorwürfe der Eltern glaubhaft gewesen. Das hätten Fachärzte bestätigt, und die Staatsanwaltschaft habe aus diesem Grund ihre Ermittlungen aufgenommen.

Giebelmann äußerte weiter, im Falle eines schweren Verdachts der Verletzung von Aufsichtspflichten müsse gehandelt werden, um einen möglichen weiteren Schaden von Kindern abzuwenden. Unter Hinweis auf das noch nicht abgeschlossene Ermittlungsverfahren sagte Giebelmann, eine abschließende Bewertung sei noch nicht möglich.

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