Papst: Der Weg eines Priesters zur Heiligkeit fängt im Seminar an

21. November 2015 in Weltkirche


Gute Pfarrer fielen nicht vom Himmel, sondern stammten aus dem Volk, seien für das Volk geweiht und müssten mitten unter ihm tätig sein, so Franziskus. - Das erste Priesterseminar ist die Familie.


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Priester müssen nach den Worten von Papst Franziskus wie Väter und Brüder für die Menschen sein und dürfen nicht wie Funktionäre auftreten. "Der Priester ist kein Seelsorge- oder Evangelisierungs-Profi, der seine Arbeit macht und dann nach Hause geht", sagte er am Freitag vor den Teilnehmern eines Kongresses der vatikanischen Kleruskongregation im Vatikan. Gute Pfarrer fielen nicht vom Himmel, sondern stammten aus dem Volk, seien für das Volk geweiht und müssten mitten unter ihm tätig sein. Das Gute, das Priester wirken könnten, entstehe vor allem aus ihrer "Nähe und ihrer Liebe zu den Menschen".

Franziskus betonte die Notwendigkeit einer gründlichen Priesterausbildung. "Der Weg eines Priesters zur Heiligkeit fängt im Seminar an", sagte er. Er finde es richtig, dass die Kleruskongregation seit einem Motu Proprio von Benedikt XVI. vor zwei Jahren auch Kompetenz für Priesterseminare habe. Das erste Priesterseminar sei allerdings die Familie, so Franziskus.

"Das menschliche Reifen ist unabdingbar für Priester, damit sie lernen, sich nicht von ihren Grenzen bestimmen zu lassen, sondern vielmehr ihre Talente zur Geltung zu bringen." Wenn ein Priester "häufig traurig, bestürzt oder hart" sei, dann sei das "weder für ihn selbst noch für sein Volk gut", urteilte der Papst. Stattdessen solle jeder Priester "Apostel der Freude" sein.

Der an diesem Wochenende im Vatikan tagende Kongress beschäftigt sich mit den beiden Konzilsdokumenten über Priester, die vor 50 Jahren veröffentlicht wurden: "Optatam totius" und "Presbyterorum Ordinis".

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