Wallfahrtsdirektor Imkamp kritisiert Priesterausbildung

17. November 2015 in Deutschland


Wallfahrtsdirektor von Maria Vesperbild: Der Priesternachwuchs sei „harmoniebedürftig“ und lebe in einer „Konsensidylle“, dabei würde er aber nicht lernen, mit Konflikten umzugehen.


Augsburg (kath.net) „Als Kaplan segeln sie mit dem Charme der Jugend auf einer Wolke von Akzeptanz“, in den Pastoralpraktika würden junge Priester meist ein harmonische Pfarrleben ohne größere Konflikte erleben, doch mit der Übernahme einer Pfarrei komme dann für die jungen Priester der große Einschnitt. Darauf wies Prälat Wilhelm Imkamp (Foto), Wallfahrtsdirektor von Maria Vesperbild, gegenüber der Augsburger Allgemeinen hin. Imkamp, der von der „Augsburger Allgemeinen als „Hardliner der katholischen Kirche“, als Zeitgeistkritiker und talkshow-erprobt vorgestellt wurde, sah die Ursachen für das Aufgeben der Priesterberufung nicht zuletzt in der Ausbildung. Der Priesternachwuchs sei „harmoniebedürftig“ und lebe in einer „Konsensidylle“, dabei würden sie nicht lernen, mit Konflikten umzugehen. Dem sollte die Ausbildung gegensteuern, auch durch Praktika, die „Realität in einer großen Breite“ vermittelten. Denkbar sei hier auch ein Praktikum in der Lokalredaktion einer Zeitung.

Mit Übernahme der Verantwortung für eine Pfarrei müsste der Priester dann nämlich Letztentscheidungen treffen, so Imkamp. Schwindender Gottesdienstbesuch zehre an den Nerven, „Eventhopperei“ der Pfarreimitglieder führe zur „Eventisierung“ des Priestertums. Dabei bilde aber doch eigentlich die Messe eine Gemeinschaft unabhängig von der Zahl der Gemeindemitglieder, doch werde dies zu wenig vermittelt.


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