'Hart aber fair' machte 'Propaganda für den assistierten Suizid'

5. November 2015 in Deutschland


Scharfe Kritik: Der Sensburg/Dörflinger-Entwurf für generelles Sterbehilfeverbot wurde unterschlagen


Köln (kath.net/idea) Scharfe Kritik an der ARD-Sendung „Hart aber fair“ vom 2. November hat das Arbeitsbündnis „Kein assistierter Suizid in Deutschland“ (Köln) geübt. Bei der Diskussion ging es um die Frage „Sterbehilfe – von den Bürgern gewollt, vom Staat verboten?“ Nach Ansicht der Initiative sollte in der Sendung „mit Propaganda für den assistierten Suizid“ Einfluss auf die Abstimmung im Bundestag am 6. November genommen werden. Dazu liegen vier Gesetzentwürfe vor. In der Sendung sei der Entwurf des CDU-Bundestagsabgeordneten Patrick Sensburg und anderer Parlamentarier, „der als einziger eine klare Werteentscheidung für das Recht auf Leben trifft“, völlig unterschlagen worden. Sensburg und seine Mitstreiter fordern, die Anstiftung und Beihilfe zur Selbsttötung ausnahmslos unter Strafe zu stellen. Das Arbeitsbündnis bezeichnete die Sendung als „einseitige Inszenierung“. Dabei sei der Eindruck erweckt worden, der assistierte Suizid sei bereits gang und gäbe, gesellschaftlich akzeptiert und es gelte lediglich, rechtliche Fragen zu klären. Das sei jedoch falsch.

Der Arzt soll helfen und nicht Gift bereitstellen

Dem Bündnis zufolge wollen Personen, die den Wunsch nach Beihilfe zur Selbsttötung äußern, menschliche Zuwendung erfahren. Sie erwarteten in aller Regel nicht, dass ihr Tod herbeigeführt werde. Es widerspreche zutiefst dem ärztlichen Ethos und der Mitmenschlichkeit eines jeden, leidenden Menschen Beihilfe zum Suizid zu leisten. Die Aufgabe des Arztes sei es zu helfen, aber nicht zu töten oder Gift bereitzustellen. Die Palliativmedizin könne Selbsttötungen vorbeugen: „Die Sendung bewirkt jedoch das Gegenteil.“ In ihr wirkten auch der frühere EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider und seine im vergangenen Jahr an Krebs erkrankte Ehefrau Anne mit. Sie plädierte für den ärztlich assistierten Suizid und sagte, dass sie Selbsttötung nicht für eine Todsünde halte. Nikolaus Schneider wandte sich jedoch dagegen, dass Beihilfe zum Suizid eine „normale Behandlungsmöglichkeit“ des Arztes werde. In dem Arbeitsbündnis „Kein assistierter Suizid in Deutschland“ haben sich Ärzte, Mitarbeiter in Pflegeberufen, Geistliche, Juristen, Pädagogen, Philosophen und Ökonomen zusammengeschlossen. Sprecherin ist die Ärztin Susanne Ley.

Lebensrechtler unterstützen Sensburg-Entwurf

Den Gesetzentwurf unter der Federführung der Abgeordneten Patrick Sensburg, Thomas Dörflinger und Hubert Hüppe (alle CDU) wird auch vom Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), sowie von Organisationen wie den „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) und der „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA) unterstützt.

„Nur ein ausnahmsloses Verbot der Beihilfe zum Suizid schützt Bürgerinnen und Bürger zuverlässig vor übereilten und nicht mehr zu revidierenden Entscheidungen sowie dem möglichen Druck aus dem gesellschaftlichen oder privaten Umfeld, scheinbar selbstbestimmt aus dem Leben zu scheiden“, erklärte die ALfA unter Vorsitz der Ärztin Claudia Kaminski (Köln) am 4. November.

Christdemokraten für das Leben: NEIN zur aktiven Sterbehilfe!


Assistierter Suizid? - Nur ein Gesetzentwurf ist keine Lizenz zum Töten: Sensburg/Dörflinger/Hüppe


Sterbehilfe: Diese Postkarte stellt alle vier Gesetzentwürfe kurz vor:



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