Der wahre Diener Gottes

3. November 2015 in Aktuelles


Franziskus bei der Messe für die verstorbenen Kardinäle und Bischöfe: das Kreuz – Brücke zum Leben. Der wahre Deiner schenkt sein Leben für die Welt. Die Nachahmung Christi. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Am heutigen Dienstag feierte Papst Franziskus am Kathedra-Altar der Petersbasilika die heilige Messe für die während des Jahres verstorbenen Bischöfe und Kardinäle.

In seiner Predigt betonte Papst Franziskus den Dank an Gott für die Berufung dieser Diener. Alle seien berufen, diese Entscheidung, der Kirche zu dienen, zu erneuern, wie dies der Herr fordere. Gott habe uns als erster gedient, so Franziskus mit Verweis auf die Fußwaschung beim Letzten Abendmahl. So müsse der Diener Gottes seinerseits bereit sein, sein Leben für die Schafe zu geben, die ihm anvertraut seien: „Wer dient und schenkt, scheint in den Augen der Welt ein Verlierer zu sein. In Wirklichkeit findet er das Leben, indem er es verliert“. So ahme der Diener Gottes Christus nach: „er besiegt den Tod und schenkt der Welt Leben“.

Daran erinnere das Evangelium (Joh 3, 13-17): „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat“ (V. 16). Es handle sich um eine konkrete Liebe, die unseren Tod auf sich genommen habe. Mit dieser Erniedrigung seiner selbst habe der Sohn Gottes die Tür des Lebens geöffnet.

„Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden“ (V. 14): Jesus vergleiche sich mit der erhöhten Schlange, welche den Israeliten den Tod erspart habe: „Eine Schlange rettet vor den Schlangen. Dieselbe Logik ist am Kreuz gegenwärtig. Sein Tod rettet uns vor unserem Tod“.

Uns erscheine der Tod finster und ängstigend. So sei er in die Welt durch den Teufel gekommen. Jesus aber sei nicht vor ihm geflohen, sondern habe ihn ganz auf sich genommen, mit all seinen Widersprüchen.

Dies sei der Stil Gottes, der uns rette, indem er diene und sich vernichte. Jesus zeige uns einen sehr demütigen Sieg, während wir einen göttlichen triumphierenden Sieg erwarteten. Erhöht am Kreuz lasse er es zu, dass das Böse und der Tod sich gegen ihn wendeten, während er fortfahre zu lieben. Gerade dies sei das Geheimnis, dessen Tiefe in der Kraft der Liebe bestehe. Im Pascha Jesu „sehen wir den Tod und das Heilmittel des Todes, und das ist möglich durch die große Liebe, mit der uns Gott geliebt hat, durch die demütige Liebe, die sich erniedrigt, durch den Dienst, den er als Sklave anzunehmen weiߓ. So habe Jesus das Böse in das Gute verwandelt und alles an der Wurzel verändert und nicht dem Anschien nach: „Er hat aus dem Kreuz eine Brücke zum Leben gemacht“. In Stille müsse diese Liebe erwartet werden.

„Gott hat die Welt so sehr geliebt“: Gott habe die Welt bis zum Ende geliebt, das heißt: „uns, wie wir sind“. Der Papst rief dazu auf, den Gedanken an die Dinge dort oben zu richten, nicht auf jene hier auf Erden: „auf die Liebe zu Gott und zum Nächsten mehr als auf unsere Bedürfnisse“.

Das Pascha des Herrn solle unserem Leben genügen, „damit wir frei sind von den Sorgen um die vergänglichen Dinge, die vorübergehen und im Nichts verschwinden“.

Christus solle genügen, „in dem Leben, Heil, Auferstehung und Freude ist. So werden wir Diener nach seinem Herzen sein: nicht Funktionäre, die ihren Dienst ableisten, sondern geliebte Kinder, die das Leben für die Welt hingeben“.



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