Papst besucht Kardinal nach Sturz in Gemelli-Klinik

26. Oktober 2015 in Aktuelles


Kardinal Roger Etchegaray war am Morgen beim feierlichen Abschluss der Familiensynode im Petersdom schwer gestürzt


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat am Sonntagabend den französischen Kardinal Roger Etchegaray (Archivfoto) im Krankenhaus besucht, der am Morgen bei der Synodenmesse im Petersdom schwer gestürzt war. Franziskus habe sich zur Gemelli-Klinik begeben, in die der 93-jährige Vizedekan des Kardinalskollegium mit einem Beckenbruch eingeliefert worden war, teilte der Vatikan anschließend mit. Beide hätten sich eine Viertelstunde lang herzlich unterhalten, zum Abschied habe der Papst ihn gesegnet. Etchegaray, langjähriger Präsident des Rates für Gerechtigkeit und Frieden, hatte das Gleichgewicht verloren, als der Papst nach der Messe auf ihn zuging, um ihn persönlich zu begrüßen.

Bereits vor fünf Jahren war Etchegaray im Petersdom gestürzt und hatte sich einen Beckenbruch zugezogen, als eine junge Schweizerin bei der Weihnachtsmesse die Barrieren übersprang, um sich Papst Benedikt XVI. zu nähern.

Etchegaray, der in der Vergangenheit immer wieder von den Päpsten mit heiklen diplomatischen Missionen beauftragt worden war, muss sich jetzt erneut einer Beckenoperation unterziehen, teilte der Vatikan mit. Nach dem Sturz hatte Papst Franziskus zunächst versucht, ihn aufzufangen. Anschließend half er ihm, sich wiederaufzurichten. Jedoch musste der 93-Jährige auf einer Trage abtransportiert werden.

Der aus dem Baskenland stammende Etchegaray galt viele Jahre lang als möglicher Papstkandidat. Johannes Paul II. entsandte ihn 2003 kurz vor Ausbruch des Irak-Krieges nach Bagdad, um Saddam Hussein zu einem Einlenken zu bewegen. Später schickte Benedikt XVI. ihn im August 2006 während des Krieges zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz in den Libanon.

Archivvideos vom Angriff einer Frau auf Papst Benedikt XVI., bei dem Kardinal Etchegaray schwer stürzte




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