Britische Bischöfe warnen: 'Recht' zu sterben könnte 'Pflicht" werden

3. Juni 2003 in Aktuelles


Eine Legalisierung der Euthanasie würde "die moralische und gesetzliche Grundlage der Gesellschaft radikal untergraben", meinte Erzbischof Peter Smith.


Cardiff (www.kath.net / LifeSiteNews.com) Mahnende Worte zur Legalisierung von Euthanasie und Beihilfe zum Selbstmord richtete Erzbischof Peter Smith von Cardiff, Wales, in einem Brief an die katholischen Mitglieder des britischen Oberhauses. Eine entsprechende Gesetzesvorlage wird am 6. Juni im "House of Lords" debattiert. In seinem Brief, den er im Namen der katholischen Bischöfe von England und Wales verfasste, warnt der Erzbischof, Euthanasie und Beihilfe zum Selbstmord würden "absichtliches Töten" legalisieren und "die moralische und gesetzliche Grundlage der Gesellschaft radikal untergraben".

Das gesetzliche Verbot zu töten sei ein "Eckpfeiler des Gesetzes", ihn zu verändern würde "massive soziale Konsequenzen" haben. Auch das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten würde mit der Legalisierung der Euthanasie erschüttert, meinte der Erzbischof. Die Erfahrung in den Niederlanden habe gezeigt, dass sich mit der Gesetzesänderung auch soziale Einstellungen änderten.

"Ältere Menschen beginnen, sich als Last zu fühlen, und sie fragen, ob sie ihrem Leben ein Ende setzen sollen, um ihren Familien die Last zu ersparen, für sie zu sorgen", beschrieb Bischof Smith. Er warnte, dass auch finanzielle Faktoren "Entscheidungen beeinflussen" könnten. "Es gibt ein echtes Risiko, dass aus dem Recht zu sterben eine Pflicht zu sterben wird." Der Bischof bat die Abgeordneten, gegen die Gesetzesvorlage zu stimmen.


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