Priester verliert Presseakkreditierung beim Vatikan

15. Oktober 2015 in Weltkirche


Ein langjähriger Vatikanberichterstatter hat seine Akkreditierung beim Vatikan verloren. Am Tag davor hatte er einen Erzbischof für dessen Aussagen zur Kommunion für Wiederverheiratete kritisiert.


Vatikan (kath.net/LSN/jg)
Ein langjähriger Vatikankorrespondent hat in den ersten Tagen der Bischofssynode seine Akkreditierung verloren. Kurz davor hatte er den kanadischen Erzbischof Paul-Andre Durocher wegen dessen Aussagen bei einer Pressekonferenz zur Synode kritisiert. Pater Nicholas Gregoris, der auch katholischer Priester ist, hat seit 15 Jahren für diverse englischsprachige katholische Medien aus Rom berichtet.

Erzbischof Durocher hatte im Rahmen der Pressekonferenz die Ansicht geäußert, dass die Frage der Kommunionzulassung für zivilrechtlich wiederverheiratete Geschiedene zur Debatte stünde. Es sei offen, ob dieses Thema zur kirchlichen Lehre gehöre und damit unveränderbar sei oder ob es eine Frage der innerkirchlichen Ordnung sei, die von der Kirche geändert werden könnte.

Nach der Pressekonferenz sprach Gregoris den Erzbischof auf diese Aussage an. Es sei gefährlich, die Frage der Kommunion als veränderbare Materie zu bezeichnen, habe er gesagt. Er sei dabei aufgeregt gewesen, räumte Gregoris ein, doch es sei auch kein Verbrechen, etwas leidenschaftlich zu sagen. Durocher habe nichts Substantielles auf seine Kritik erwidert und sei gegangen, erinnert sich Gregoris.

Am nächsten Tag sei er zu einem Pressegespräch in die Sala Stampa gekommen. Dort habe man ihm ohne Begründung erklärt, dass er seine Akkreditierung verloren habe und den Saal verlassen müsse.

Erzbischof Durocher antwortete auf Anfrage von LifeSiteNews, dass er mit der Akkreditierung von Pater Gregoris nichts zu tun habe und die Sache nicht weiter kommentieren wolle. Auch das vatikanische Pressebüro gab keine Stellungnahme zu dem Vorfall ab.


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