Gänswein für Förderung von Pilgerfahrten nach Jerusalem

15. Oktober 2015 in Weltkirche


Kurienerzbischof: Die Christen in Jerusalem und den anderen Ursprungsstätten des Christentums brauchten in der angespannten Situation die Solidarität ihrer Glaubensbrüder.


Rom (kath.net/KNA) Für eine Förderung der Pilgerfahrten ins Heilige Land hat sich der deutsche Kurienerzbischof Georg Gänswein ausgesprochen. Die Christen in Jerusalem und den anderen Ursprungsstätten des Christentums brauchten in der angespannten Situation die Solidarität ihrer Glaubensbrüder, sagte er am Montagabend bei einer Buchvorstellung in Rom. Ihre Minderheit leide unter einem anhaltenden Exodus und sei auf die Hilfe der Weltkirche angewiesen. Pilgerfahrten ins Heilige Land gehörten zur Tradition der abendländischen Christenheit, die wiederbelebt werden sollte, so der Präfekt des Päpstlichen Hauses.

Präsentiert wurde ein Buch über das Österreichische Hospiz in Jerusalem mit dem Titel «Im Orient zu Hause». Das Hospiz ist das älteste nationale Pilgerhaus im Heiligen Land und liegt an der Via Dolorosa in der Jerusalemer Altstadt. Das Pilgerhotel befinde sich an einem Brennpunkt der Weltgeschichte, der nicht zur Ruhe komme, hob Gänswein hervor. Er erinnerte daran, dass unmittelbar vor dem Gebäude am 3. Oktober ein jüdisches Ehepaar von einem palästinensischen Attentäter erstochen worden war. Vor dem Haus kreuzten sich die Wege der christlichen Pilger zur Grabes- und Auferstehungskirche Jesu mit denen der Juden zur Klagemauer und der Muslime zum Felsendom.

In diesem Geflecht wirke das 1863 errichtete Hospiz - ein Monument des habsburgischen Vielvölkerstaates - wie ein Haus aus einer anderen Welt. Es fungierte zunächst als österreichisch-ungarisches Pilgerhospiz, wurde 1939 enteignet und ab 1948 von den Jordaniern als Hospital für die arabische Bevölkerung genutzt. 1985 ging es an den ursprünglichen Eigentümer zurück und wurde 1988 als österreichisches Gästehaus wiedereröffnet.

Das Österreichische Hospiz sei ein Gästehaus für Pilger, aber gleichzeitig auch eine Begegnungsstätte und ein «Lernort der Kulturen», betonte Markus Bugnyar, seit elf Jahren Rektor des Hauses und Autor des neuen Bildbandes, bei der Präsentation. Pro Jahr verzeichne das Hospiz rund 65.000 Besucher.

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