Bamberger Priester will mit Frau zusammenleben - suspendiert

6. Oktober 2015 in Deutschland


Pfarrer Stefan Hartmann hat mitgeteilt, seine Gemeinde verlassen und künftig mit einer Frau zusammenleben zu wollen – Bistum Bamberg: So lange Hartmann bei seinem Entschluss bleibe, könne er seinen Dienst als Priester nicht mehr ausüben


Bamberg (kath.net/KNA) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat Pfarrer Stefan Hartmann (60) aus Oberhaid von seinen Ämtern entbunden. Hartmann hatte nach Angaben der Bistumspressestelle vom Montag im Sonntagsgottesdienst zuvor mitgeteilt, seine Gemeinde verlassen und künftig mit einer Frau zusammenleben zu wollen. Die Bamberger Bistumsleitung dankte ihm für seine Arbeit und äußerte zugleich großes Bedauern über Hartmanns Schritt. So lange er bei seinem Entschluss bleibe, könne er seinen Dienst als Priester nicht mehr ausüben. Hartmann hatte mehrfach für Schlagzeilen gesorgt, kath.net hat berichtet.

Im April 2014 teilte der Geistliche auf seiner Facebook-Seite mit, er habe Papst Franziskus in einem Brief um Entbindung von der Zölibatspflicht gebeten. Das 1981 nach zweieinhalb Jahren Priesterseminar gegebene Versprechen zur Ehelosigkeit sei voreilig gewesen und entspreche nicht der «Konstitution» seiner Person. Dennoch fühle er sich weiter berufen Priester zu sein. Damals hatte Hartmann noch erklärt, er verfolge keine aktuellen Eheabsichten.

Vier Monate zuvor bekannte der Priester in einer Fernsehsendung, Vater einer 1989 geborenen Tochter zu sein. Zur Mutter sei keine Beziehung möglich gewesen. Später habe er versucht, «noch einmal entschieden den zölibatären Weg zu gehen». Seit 2007 aber sehe er zunehmend ein, dazu nicht in der Lage zu sein.

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