29. September 2015 in Kultur
In Salzburg begeistert derzeit das christliche Musical "Sound of Music" über die Familie Trapp. Von Roland Noé
Salzburg (kath.net/rn)
Geschätzte zwei Milliarden Menschen weltweit kennen die unglaubliche Geschichte der Familie Trapp durch den Film und/oder das Musical "The Sound of Music". Doch ausgerechnet in Österreich selbst ist die Geschichte, die das Bild von Österreich in der englischsprachigen Welt bis heute mitprägt, nur relativ wenig bekannt. Jährlich stürmen hunderttausende Menschen aufgrund dieser Geschichte die kleine Stadt Salzburg, wo einige Originalschauplätze des berühmten Musicals zu finden sind. Die Broadway-Premiere war übrigens bereits 1959, doch erst seit 2011 kann man in Salzburg das Musical von Richard Rodgers (Musik) und Oscar Hammerstein (Text) sehen.
Worum geht es im Musical?
Zu Beginn geht es schlicht und einfach um eine Berufungsfrage. Die Hauptdarstellerin ist die Novizin Maria im Kloster Nonnberg, die nicht genau weiß, ob sie als Nonne berufen ist oder nicht doch den Weg der Ehe gehen soll. Milica Jovanovic, eine 32-jährige Sopranistin, spielt derzeit die Rolle in Salzburg sehr, sehr überzeugend. Ihr Strahlen und ihr Gesang erobert das Publikum binnen weniger Minuten. "Maßgeblich ist die hinreißende Milica Jovanovic als Maria dafür verantwortlich", schreibt die Süddeutsche Zeitung über den Erfolg des Musicals.
Die Schwestern schicken gleich zu Beginn der Aufführung Maria aufgrund dieser Ungewissheit wieder aus dem Kloster zu einem gewissen Baron von Trapp, dessen Frau verstorben ist. Dort soll Maria auf die sieben Kinder des Witwers aufpassen, die bis dahin vom Baron sehr militärisch erzogen worden waren. Binnen weniger Tage erobert Maria die Herzen der Kinder, vor allem durch die gemeinsame Musik. In der Salzburger Inszenierung haben auch die sieben Kinder fast hauptrollenähnlichen Charakter. Vor allem Hanna Kastner in der Rolle der "Liesl" begeistert mit ihrem Gesang.
Auch das anfänglich kühle Herz des Barons wird von Maria sehr rasch erobert. Eine bereits geplante Hochzeit mit einer anderen, reichen Frau wird abgesagt. Georg Ludwig von Trapp nimmt Maria zur Frau. Mit dem Kinderchor gewinnen die Trapps kurz darauf auch einen Volksmusikwettbewerb in Salzburg. Doch damit endet die Idylle, denn die Nazis stehen buchstäblich vor der eigenen Haustür und sofort nach dem Konzert fliehen die Trapps aus dem geliebte Österreich. Denn Georg von Trapp hatte sich geweigert, bei der deutschen Marine mitzuarbeiten.
Mitten in der Nacht flieht er mit seiner gesamten Familie zuerst in das Nonnenkloster und später über die Schweiz in die USA. Damit endet das Musical, in der realen Welt begann damit erst das große Abenteuer der Familie Trapp.
Das Stück hat neben den musikalischen Ohrwürmern wie "Edelweiss" einen ganz starken christlichen Charakter zu bieten. So betet Maria immer wieder, damit sie erkennt, was der liebe Gott von ihr will. Beeindruckend beim Musical ist auch die Rolle von Georg von Trapp (gespielt von Musical-Star Uwe Kröger), der sich weigert, mit den Nazis zusammenzuarbeiten. Kompromisslos und klar stellt er sich dem Regime entgegen und weiß doch, dass er, um seine Familie zu schützen, das geliebte Heimatland aufgeben muss. Das Musical "Sound of Music" hat Broadway-Qualität. Noch bis Dezember gibt einige wenige Aufführungen im Landestheater Salzburg. Ein Besuch lohnt sich.
Karten für die Herbstaufführungen:
http://www.salzburger-landestheater.at/de/produktionen/the-sound-of-music-2.html
2 Trailer von der aktuellen Aufführung:
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