Protest gegen Abtreibungsanbieter im Europaparlament

23. September 2015 in Familie


Abgeordneter Gericke: Planned Parenthood nicht länger finanziell fördern


Brüssel (kath.net/idea) Scharfe Kritik an einer Veranstaltung der Internationalen Planned Parenthood Föderation im Europaparlament in Brüssel hat der Europaabgeordnete der Familien-Partei, Arne Gericke (Tessin bei Rostock), geübt. Eingeladen hatte den Abtreibungsanbieter die Fraktion der Liberalen (ALDE) zusammen mit einem parlamentsinternen Netzwerk von Abtreibungsbefürwortern, unter ihnen die bayerische SPD-Abgeordnete Maria Noichl sowie weitere Parlamentarier aus Spanien, Belgien, Italien und Schweden. Für Gericke ist das ein „Skandal“. In den USA laufe ein Verfahren gegen die Organisation, und der Kongress habe erst vor wenigen Tagen für die Streichung von umgerechnet rund 449 Millionen Euro öffentlicher Fördergelder gestimmt: „Und hier in Brüssel rollt man diesen Leuten den roten Teppich aus.“ Planned Parenthood wird vorgeworfen, Körperteile ungeborener Kinder an Forschungseinrichtungen zu verkaufen, etwa an Stammzell-Labore. Die Organisation weist die Anschuldigungen zurück, Geld mit den Leichenteilen abgetriebener Babys zu verdienen.

„Eine Absage der Veranstaltung wäre das einzig Richtige gewesen“

In den USA sind die Vorwürfe Thema des Präsidentschaftswahlkampfes. Gericke: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frau Noichl und ihre Kolleginnen davon nichts wussten. Egal, wann sie ihre Veranstaltung mit Planned Parenthood geplant hatten – nach Bekanntwerden des Skandals wäre eine Absage das einzig Richtige gewesen.“ Bereits zuvor hatte der Sozialpolitiker bei der EU-Kommission anfragen lassen, wie hoch die Förderung des Abtreibungs-Netzwerks in Europa ist. Das Ergebnis: In den vergangenen sieben Jahren flossen zehn Millionen Euro. „Diese Zahlungen müssen sofort gestoppt werden“, so Gericke. Europa dürfe keine Vereinigungen finanzieren, die im Verdacht stünden, illegal und kriminell mit Embryonen gehandelt zu haben: „Das wäre in den meisten EU-Mitgliedsstaaten absolut strafbar. Auch in Deutschland.“ Mitglied in der Internationalen Planned Parenthood Föderation ist die deutsche Beratungsorganisation Pro Familia (Frankfurt am Main). Sie tritt für ein Recht der Frau auf Schwangerschaftsabbruch ein und nimmt in medizinischen Zentren Abtreibungen vor.


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