Missbrauchsprozess in Wien: Priester zeigt sich geständig

17. September 2015 in Österreich


Sprecher der Erzdiözese Wien: Geistlicher wurde nach Bekanntwerden der Vorfälle sofort von allen seelsorglichen Funktionen abgezogen - Die beiden Opfer sind mittlerweile zwei junge Männer Anfang 20, sie haben mit schweren Dauerfolgen zu kämpfen


Wien (kath.net/KAP) In Wien hat am Mittwoch der Prozess gegen einen 45-jährigen Priester begonnen, der des Missbrauchs an zwei Jugendlichen beschuldigt wird. Der Priester - er hatte Selbstanzeige erstattet - zeigte sich geständig, wie die APA am Mittwoch berichtete. Dem Geistliche wird vorgeworfen, zwei Burschen aus seiner Pfarrgemeinde jahrelang sexuell missbraucht zu haben. Die Missbrauchsvorwürfe beziehen sich auf die Jahre 2007 bis 2009. Die beiden Opfer - mittlerweile junge Männer Anfang 20 - haben sich dem Verfahren als Privatbeteiligte angeschlossen, da sie mit schweren Dauerfolgen zu kämpfen haben. Der Prozess gegen den 45-Jährigen wurde für die Erstellung eines psychologischen Gutachtens auf unbestimmte Zeit vertagt.

Wie Michael Prüller, Pressesprecher der Erzdiözese Wien, gegenüber "Kathpress" am Mittwoch sagte, habe man den Priester von Seiten der Diözesanleitung sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Dezember 2014 zum Gespräch geladen und ihn sofort von allen seelsorglichen Funktionen abgezogen. Danach sei vereinbart worden, dass er sich für kurze Zeit zu einer therapeutischen Behandlung in ein Kloster in Deutschland zurückziehen solle. Nach dieser Auszeit im Kloster hatte der Priester schließlich Selbstanzeige erstattet. Mit dieser Vorgangsweise habe man sich voll und ganz an die Vorgaben der Rahmenordnung der Österreichischen Bischofskonferenz für Maßnahmen gegen Missbrauch und Gewalt gehalten, hielt der Diözesansprecher fest.

Foto: Symbolbild


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