7. September 2015 in Weltkirche
Patriarch Laham über Auswanderung der Jugend in Syrien
München (kath.net/KIN) In einem leidenschaftlichen Appell hat Patriarch Gregor III. Laham, das Oberhaupt der melkitischen griechisch-katholischen Kirche, die syrische Jugend aufgefordert, im Land zu bleiben. Er beschrieb die Auswanderung aus Syrien als Tsunami, der die Zukunft der Kirche im Land in Frage stelle.
Die allgemeine Auswanderungswelle unter Jugendlichen in Syrien verwundet mich tief und versetzt mir einen Todesstoß, schrieb Laham in einem offenen Brief an die Jugend.
Der Patriarch räumte zahlreiche Probleme ein, die das Leben in Syrien heute mit sich bringe. Er legte der Jugend ans Herz: Bleibt! Seid geduldig! Bleibt um der Kirche und um eurer Heimat willen!
Aufgrund des instabilen Zustands in Syrien sind keine genauen Zahlen über die christliche Bevölkerung verfügbar. Vorsichtigen Schätzungen zufolge sind 450.000 der 1,2 Millionen Christen, die vor dem Jahr 2011 im Land lebten, Flüchtlinge im eigenen Land oder im Ausland. Die christliche Bevölkerung hat besonders stark gelitten, da Städte mit einem hohen Anteil von Gläubigen darunter Aleppo und Homs Schauplätze der schwersten Kämpfe und Umstürze waren.
Nahostexperten warnen davor, dass Syrien eine ähnliche Entchristianisierung erleben werde wie der Irak. Dort ging die Zahl der Christen im Laufe der vergangenen fünfzehn Jahre von einer Million auf 300.000 zurück.
Im Februar 2015 hat Kirche in Not 22 neue Hilfsprojekte zugunsten von Christen in Syrien zugesagt. Damit werden mehrere Tausend syrische Familien mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und Zahlungen für Mietkosten versorgt.
Um weiter in der Krisenregion helfen zu können, bittet Kirche in Not um Spenden:
Foto von Patriarch Gregor III. Laham im Gespräch mit Jugendlichen © Kirche in Not
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