Beatles, Blues & Bibel

8. September 2015 in Spirituelles


Musikmanager Bernhard Kurz organisierte Musicals wie „Cats“ und „Das Phantom der Oper“ in Hamburg sowie „Starlight Express“ in Bochum. Er ist engagierter Christ. idea-Redakteur Klaus Rösler stellt ihn vor.


Berlin (kath.net/idea) Es ist ungewöhnlich, dass bei einem erfolgreichen Musikmanager eine Bibel nicht nur auf dem Schreibtisch liegt, sondern auch gelesen wird. Bei Bernhard Kurz (64) in Berlin ist es so. Der engagierte Christ organisierte Musicals wie „Cats“ und „Das Phantom der Oper“ in Hamburg sowie „Starlight Express“ in Bochum. idea-Redakteur Klaus Rösler stellt ihn vor.

Dass sich sein Berufsleben um Musik dreht, verdankt Kurz seinem Bruder Friedrich. Denn ursprünglich sah er seine Zukunft im Sport. Nach dem Sportstudium war der gebürtige Schwabe Jugendbetreuer und Trainer der Leichtathleten des VfB Stuttgart. Anschließend leitete er die Trainerausbildung beim Landessportbund Baden-Württemberg. Außerdem arbeitete er als Bundestrainer der Bobfahrer. Doch sein Bruder kam überraschend in Kontakt mit dem Musicalkomponisten Andrew Lloyd Webber aus London. Er bat ihn um Hilfe, seine Werke im deutschsprachigen Europa auf die Bühnen zu bringen. Bernhard Kurz stieg als Geschäftsführer ein.

Erfolg mit Doppelgängern

Inzwischen hat er ein eigenes Unternehmen: „SIC Berlin – Stars in Concert“. Dort treten Doppelgänger von Madonna, Elvis Presley, Michael Jackson und Tina Turner auf. Andere Produktionen, die er in ganz Europa präsentiert, drehen sich um die Beatles, ABBA, Elvis Presley, die Blues Brothers sowie die US-Plattenfirma Motown Records.

Die Folgen eines Unfalls

Kurz stammt zwar aus einer evangelischen Familie und hat gerne den Kindergottesdienst in der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Nürtingen bei Stuttgart besucht, doch mit dem beruflichen Erfolg geriet sein Glaube in Vergessenheit. Er war auf der beruflichen Erfolgsspur und davon überzeugt, dass es so weitergehen würde. Ein Irrtum. Denn mit 41 Jahren wurde er arbeitslos, nachdem die Firma seines Bruders verkauft worden war. Mit Folgen: Seine Ehe zerbrach. Kurzfristig war er sogar obdachlos. Freunde nahmen ihn auf. Seinen Kummer ertränkte er im Alkohol, setzte sich hinter das Steuer seines Wagens und baute einen Unfall. Mit Tempo 140 krachte er 1993 auf der Autobahn unter einen Lkw. Dass er den total zerstörten Wagen fast unverletzt verlassen konnte, ist für ihn unerklärlich. „Ich hatte einen Schutzengel“, meint er. Der Unfall war für ihn Anlass, sich wieder mit Gott zu befassen: „Ich möchte heute gerne anderen das Evangelium erklären.“

Jesus als Therapeut erlebt

Das führte zu Veränderungen – auch in seiner Firma. Dort sind 35 Mitarbeiter fest angestellt und ebenso viele freiberuflich tätig. „Der Umgang ist freundschaftlich, respektvoll und hilfsbereit“, freut sich der Chef. Das lebt er selbst. Als ein Sänger aus den USA – ein Imitator von Elvis Presley – Probleme mit Drogen und Alkohol bekam, nahm Kurz ihn bei sich zu Hause auf: „Ich hab mich an den Wunsch von Jesus erinnert, sich um das verlorene Schaf zu kümmern.“ Die beiden diskutierten nächtelang über Gott und die Welt, lasen die Bibel – und tatsächlich schaffte der junge Mann den Ausstieg aus der Sucht. „Das verdankt er dem ‚Therapeuten’ Jesus“, so Kurz.

Eine geistliche Heimat hat Kurz in Berlin noch nicht gefunden. Letzten Sonntag hat er eine evangelische Kirchengemeinde besucht. Und ist enttäuscht wieder gegangen: „Die Bibel wurde dort nicht ausgelegt.“ Um geistlich aufzutanken, besucht er – so oft es ihm möglich ist – eine (freie evangelikale) Brüdergemeinde in Albstadt in Baden-Württemberg.

Sein Lieblingstext ist der 23. Psalm: „Der Herr ist mein Hirte.“ Er bekennt: „Ich vertraue auf Gott, dass er mich auf dem rechten Weg führt.“

Foto Bernhard Kurz © http://www.stars-in-concert.de


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