Limburger Bistumsleitung zu Gesprächen im Vatikan

4. September 2015 in Deutschland


Apostolische Administrator Grothe und sein Ständiger Vertreter wollen dabei erneut die Frage einer materiellen Wiedergutmachung durch den früheren Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ansprechen.


Limburg (kath.net/KNA/red) Zu neuerlichen Gesprächen über die Neuausrichtung im Bistum Limburg ist die Bistumsleitung am Donnerstag nach Rom gereist. Wie Bistumssprecher Stephan Schnelle der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) auf Anfrage mitteilte, wollen der Apostolische Administrator für das Bistum, Weihbischof Manfred Grothe, und sein Ständiger Vertreter, Domkapitular Wolfgang Rösch, dabei auch die Frage einer materiellen Wiedergutmachung durch den früheren Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (Archivfoto) ansprechen. Für Sonntagabend werden Grothe und Rösch zurück aus Rom erwartet.

Das Bistum Limburg verlangt von dem Bischof Schadenersatz. Es hatte nach dem Bau des in maßgeblicher Verantwortung von Tebartz-van Elst für rund 31 Millionen Euro errichteten Bischofshauses auf dem Limburger Domberg etwa 3,9 Millionen Euro außerplanmäßig abschreiben müssen. Daraus lasse sich jedoch nicht schließen, so das Bistum, dass ein Schaden in eben dieser Höhe entstanden sei, für den man von dem früheren Bischof Wiedergutmachung erwarte.

Tebartz-van Elst hatte dem Papst im Oktober 2013 seinen Rücktritt vom Amt des Bischofs von Limburg angeboten. Eine Empörungswelle über die Baukosten des Bischofshauses und die Verschleierung dieser Kosten hatte entscheidend zu diesem Schritt beigetragen. Gegenstimmen fragten allerdings (auch im Blick auf die Kosten anderer kirchlicher Bauprojekte), ob die Höhe der Baukosten nicht eher vorgeschoben worden sei, um dadurch einen Bischof loszuwerden. Andere Gegenstimmen wiesen darauf hin, dass auch weitere Bistumsmitarbeiter für das Desaster mitverantwortlich sein könnten. Die Limburger Staatsanwaltschaft hatte es nach Prüfung der Sachlage jedenfalls abgelehnt, ein Ermittlungsverfahren gegen Tebartz-van Elst zu eröffnen, kath.net hat berichtet, und hatte dafür Kritik erfahren.

Am 26. März 2014 nahm der Papst den Rücktritt von Tebartz-van Elst an. Im vergangenen Dezember wurde Tebartz-van Elst zum «Delegaten für Katechese» des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung berufen. Ende März nahm er seine Arbeit in Rom auf.


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Das Bistum Limburg stellt das Bischofshaus in einem ausführlichem Video vor


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Archivfoto Bischof Tebarz-van Elst ©Paul Badde


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