Afrikas Elite ignoriert Flüchtlingsproblem

30. August 2015 in Aktuelles


Experte aus Senegal: Eigeninteressen seien wichtiger als Interessen des Landes und dessen Entwicklung.


Aachen (kath.net/ KNA)
In der Debatte über die Ursachen der Flüchtlingskrise nimmt der senegalesische Priester und Sozialexperte Ambroise Tine die afrikanischen Eliten in die Pflicht. «Den Regierenden kommt die Migration gelegen», sagte der Botschafter der Stiftung pro missio am Freitag bei einem Besuch des Internationalen Katholischen Missionswerks missio in Aachen.

«Die Beträge, die gut ausgebildete Senegalesen in ihre Heimat überweisen, übersteigen die Entwicklungshilfe um ein Vielfaches», so Tine weiter. «Wer qualifiziert ist, ist auch kritisch und gefährlich für die Mächtigen», sagte der 64-Jährige. «Diese Leute wollen sie nicht. Sie brauchen ein Volk, das applaudiert.» Den Politikern in seinem Land warf er vor, nicht den Menschen zu dienen, sondern kurzfristige Eigeninteressen zu verfolgen.

«Schwer erträglich» nannte Tine auch den Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland und Europa. Der Kurs, den beispielsweise die europäische Grenzschutzagentur Frontex fahre, sei ausschließlich repressiv. «Die Verantwortlichen sprechen von Aussortieren. Man sortiert Dinge aus, aber keine Menschen »

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