Schönborn: 'Unterscheidung bedeutet nicht Diskriminierung'

25. August 2015 in Chronik


Kardinal im "Kathpress"-Gespräch in Alpbach: "Mann und Frau haben gleiche Würde, sind aber verschieden"


Innsbruck (kath.net/KAP) "Es gibt Ungleichheiten, die ungerecht sind, und es gibt solche, die notwendig sind." Das hat Kardinal Christoph Schönborn beim "Europäischen Forum Alpbach" im Gespräch mit Medien der Erzdiözese Wien und Kathpress betont. Vor allem der europäischen Gesellschaft wolle er nochmals ins Stammbuch schreiben: "Unterscheidung bedeutet nicht Diskriminierung." "Warum werden nicht alle Menschen gleich behandelt? - Weil Gleiches gleich und Ungleiches ungleich behandelt werden muss", so Schönborn wörtlich. Damit habe die gegenwärtige Gesellschaft freilich so ihre Probleme.

"Unsere Gesellschaft tut sich mit Ungleichheit schwer", wies der Kardinal hin. Das habe auch etwas Gutes, "weil es wirklich himmelschreiende Ungleichheit in unserer Welt gibt, etwa bei der Verteilung der Güter. Wenn die Kluft zwischen Armen und Reichen derart skandalöse Ausmaße annimmt, dann muss man sagen: So geht es nicht."

Es gebe andererseits aber auch Ungleichheiten, die "wesensnotwendig" seien, etwa im Bereich der Begabungen, Ausbildungen oder auch bezüglich der Geschlechter. Schönborn: "Mann und Frau sind verschieden. Sie haben die gleiche Würde, aber sie sind verschieden." Ungleichheit müsse sogar gefördert werden, wenn es beispielsweise darum gehe, ein musikalisch talentiertes Kind besonders zu unterstützen.

Das "Forum Alpbach" dauert noch bis 4. September und steht heuer unter dem Generalthema "UnGleichheit". Kardinal Schönborn stand dem Festgottesdienst zur Eröffnung des Forums am Sonntag vor.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto Kardinal Schönborn (c) Erzdiözese Wien


© 2015 www.kath.net