Pfarrer von Heidenau entsetzt über fremdenfeindliche Gewalt

24. August 2015 in Deutschland


Der katholische Pfarrer aus dem sächsischen Heidenau, Peter Opitz, hat nach den Ausschreitungen vor einem Flüchtlingsheim am Wochenende vor einer Eskalation der Lage gewarnt.


Köln (kath.net/KNA) Der katholische Pfarrer aus dem sächsischen Heidenau, Peter Opitz, hat nach den Ausschreitungen vor einem Flüchtlingsheim am Wochenende vor einer Eskalation der Lage gewarnt. Im Kölner domradio sprach er am Montag von «blankem Entsetzen, Empörung und Wut, auch Scham über die brutalste Gewalt». Der Auftritt rechtsradikaler Gruppen rufe oft sofortige Reaktionen von Linksgerichteten auf den Plan. «Da schaukelt man sich gegenseitig hoch und schnell besteht die Gefahr einer Eskalation», so der katholische Priester. Besonnenheit sei daher im Moment eine wichtige Tugend.

Bei nächtlichen Krawallen mehrerer Hunderter Rechtsextremer vor einer Flüchtlingsunterkunft in einem ehemaligen Baumarkt wurden in dem sächsischen Ort seit Freitag mehr als 30 Polizisten verletzt. Es sei schwierig, das überhaupt in den Griff zu bekommen, sagte Opitz, aber Christen müssten Gesicht zeigen. «Wir dürfen nicht zulassen, dass Fremde in unserer Stadt derart angefeindet werden.» Jeder Stein, der da geflogen sei, sei auch ein Stein gegen friedlich lebende Menschen.

Die katholische Pfarrei in Heidenau bestehe mehrheitlich aus Flüchtlingen, Heimatvertriebenen oder ihren Nachfahren, betonte der Kirchenmann. Diese zeigten eine große Bereitschaft, den Asylbewerbern beim Deutschlernen oder bei Behördengängen zu helfen. Manche Pfarrangehörige böten verfolgten Christen auch privaten Wohnraum an oder träfen sich mit ihnen. Sie könnten die Wege ebnen, damit die Flüchtlinge zeitnah integriert werden könnten.

Filmprojekt von Schülern: Leben in Deutschland - aus der Sicht von Flüchtlingen [Dokumentation]


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